Am 17. Mai wird in Norwegen gefeiert. Und zwar richtig, denn am 17. Mai 1814 wurde die norwegische Verfassung unterzeichnet. Ich war in diesem Jahr am Nationalfeiertag in Oslo und sehr überrascht, wie selbstverständlich die Menschen ihr Land feiern. Überall hängen die rot-blau-weißen Fahnen und es ist ganz normal, dass Norweger jeden Alters eine Tracht tragen. Der coole Großstadttyp mit Man-Bun in Kniebundhose und Trachtenjacke? Schicke Skandinavierinnen mit bestickten langen Röcken und Schnallenschuhen? Kein Thema. Die norwegischen Männer und Frauen haben offenbar keine Angst davor, als hinterwäldlerisch einsortiert zu werden. Sie lieben ihr Land und zu dem gehören eben auch die Trachten. Am 17. Mai frühstücken Familie, Freunde und Nachbarn ausgiebig miteinander, trinken Champagner (oder Prosecco) und gehen anschließend in die Stadt. Dort sind gefühlt alle auf den Beinen, um sich die große Kinderparade, die am Königspalast vorbeizieht, anzusehen. Überhaupt ist es an diesem Nationalfeiertag wichtig, dass die Kinder ganz viel Spaß haben. Sie dürfen an diesem Tag soviel Eis essen, wie sie wollen. Das ist Tradition.