Union in Europa, Hertha in Liga zwei: Verkehrte Fußball-Welt in Berlin

Bei ihrem Besuch in Fidschi geht es für Baerbock vor allem um den Kampf gegen den Klimawandel - aber zwischendurch auch mal um Sport.

Fußball ist die schönste Nebensache der Welt, heißt es. Dem stimme ich zu. Aber eine Entwicklung in der Präsentation dieser Sportart in den Medien, hauptsächlich dem Internet und dem privaten Fernsehen, stört mich massiv. Es wird immer weniger über das eigentliche Spiel gesprochen, sondern über sogenannte Nebenkriegsschauplätze. Vor, während und nach dem Spiel des FC Bayern München beim VfB Stuttgart wurde überwiegend darüber geredet, wer denn neuer Trainer der Münchener wird und warum sie noch keinen haben. Und über Uli Hoeneß. Die 90 Minuten auf dem Rasen gerieten in den Hintergrund. Auch im Hamburger Stadtderby zwischen dem HSV und dem FC St. Pauli ging es zu wenig um das Spiel. Das Thema war, warum die Ersatzspieler des FC St. Pauli sich auf der Seitenhälfte des Hamburger SV warmgemacht hatten. Die beiden Trainer hatten deswegen sogar einen Disput während der Pressekonferenz. Es geht immer weniger über das Fußballspiel an sich, um mehr um die Dinge, die außerhalb des Spiels passieren. Da lobe ich mir den Amateurfußball. Das Nordenhamer Duell zwischen dem FCN und dem TSV Abbehausen war Sport pur. Ohne viele Nebengeräusche und Drumherumgeplänkel. Einfach nur ein Fiußballspiel zu sehen, war eine Wonne.