Alle Prüfungen sind abgeschlossen, bestätigt auch Jörg Peters vom Hafenressort. Die Lagune sei inzwischen Teil der Planung für den Neubau der Nordmole. Weil die in Richtung Norden verschwenkt wird, entsteht im Bereich des Weserstrandbades eine geschützte Bucht, die als naturnahe Lagune ausgestaltet werden soll, in der das Planschen und Schwimmen im Weserwasser künftig möglich sein wird.
Das Baden in der Weser ist grundsätzlich nicht erlaubt. Wegen der gefährlichen Strömungsverhältnisse und der Gefahren durch den Schiffsverkehr. Der Neubau der Nordmole bietet nun die Gelegenheit, den Sprung ins kühle Nass zu ermöglichen. Die Lagune dürfte nicht nur ein Spaß für die Seestädter werden. Auch für die Touristen dürfte es sehr attraktiv werden, sommertags nach dem Besuch von Zoo, Klimahaus oder Auswandererhaus die Badehose auszupacken und gleich nebenan den Tag am Badestrand ausklingen zu lassen.
Eine Lösung
Weil die Weser aber weiterhin in den Augen der Behörden eine gefährliche Zone für Schwimmer ist, wird die Lagune nicht zur Weser geöffnet sein. Eine Art kleiner Deich soll sie vom Fluss abtrennen. Durch ein Rohr soll dann das Weserwasser in die Lagune gelangen.
„Die Lagune wird eine Fläche von 2000 Quadratmetern haben“, sagt Holger Bruns von der Hafengesellschaft Bremenports. Die Grundfläche des Weserstrandbades vergrößere sich zudem. 9000 Quadratmeter kommen hinzu, wenn der Bodenaushub für den Bau der weiter in die Weser ragenden Nordmole hier verfüllt wird.
Die Nordmole ist der Dreh- und Angelpunkt des Lagunen-Projekts. Das marode Bauwerk ist schon seit Jahren hinfällig und muss erneuert werden. Seit 2019 wird das Neubau-Projekt geplant. Es soll nicht genau an der gleichen Stelle wieder errichtet werden. Es wird weiter in die Weser hineinreichen und zudem in Richtung Norden verschwenkt. Dadurch wird die Einfahrt in den Geestevorhafen vergrößert und in die Fischereihafenschleuse für größere Schiffe wesentlich vereinfacht.
So geht es weiter
Derzeit stellt Bremenports die Planungen für die Nordmole allen Behörden vor, die später am Planfeststellungsverfahren beteiligt sind. Zeitgleich wird eine Vereinbarung mit der Stadt vorbereitet, mit der geklärt wird, dass die Stadt künftige Unterhaltungskosten für die Lagune wie Ausbaggerungen übernehmen wird.
Denn die Lagune wird kein stehendes Gewässer. Neben dem Rohr, das das Weserwasser hineinlässt, wird es in der Mole eine Öffnung geben, aus der das Wasser wieder entweichen kann. Andernfalls würde sie womöglich zum Brackwassertümpel mit gefährlichen Bakterien versanden. Mit dem Wasserstrom wird aber auch Schlick in die Lagune gelangen. „Es ist klar, dass diese Kosten die Kommune tragen wird“, sagt der Bremerhavener CDU-Bürgerschaftsabgeordnete und Aufsichtsratsvorsitzende der Bremerhavener Bädergesellschaft, Thorsten Raschen. Für ihn ist jetzt erst einmal wichtig, dass die Lagune technisch umsetzbar ist.
Es werden aber noch einige Sommer ins Land ziehen, bis die ersten Badegäste durchs Wasser waten oder schwimmen. Das Planfeststellungsverfahren für die Mole wird seine Zeit dauern. „Ein Jahr, vielleicht aber auch etwas mehr“, sagt Bruns. 2024 geht es an den Abriss der alten Mole, anschließend an den Bau der neuen. Auch das könnte noch einmal zwei Jahre dauern.