Ebbe und Flut, salzige Luft und jeden Tag ein anderes Schiff in Sichtweite: Einen Job direkt an der Küste anzutreten, ist absolut reizvoll für ein bekennendes Nordlicht wie mich. Aufgewachsen zwischen Weser, Delme und Hunte zieht es mich von Kindesbeinen an immer wieder an die Nordsee. Mit der „MS Fair Lady“ ging es meist jedes Jahr einmal von der Seebäderkaje nach Helgoland. Bis heute ist die Sehnsucht da, den Blick bis zum Horizont schweifen zu lassen und sich dabei den Wind um die Nase wehen zu lassen.
Doch um bei der NORDSEE-ZEITUNG Fuß zu fassen, braucht es erstmal ein Dach über dem Kopf. Die einschlägigen Portale sind das eine, eine Annonce in der Zeitung das andere. Und wer meldet sich als Erstes? Ausgerechnet ein Kapitän a.D. Schon im Treppenhaus frage ich neugierig: „Wo sind Sie denn so gefahren?“ Er darauf: „Fragen Sie lieber, wo nicht!“ Oh, ha. Jetzt ist die journalistische Neugier geweckt. Als er mich nach Küche, Bad und Wohnraum in sein Büro bittet, folge ich ihm auf den Fersen. Fotos von Frachtschiffen zieren die Wand, alles ist fein säuberlich in Ordnern dokumentiert. Bei den Anekdoten aus Samoa wird das Wohnungsangebot fast zur Nebensache.