Gemüse, Brot, Fleisch und Milchprodukten hätten eines gemeinsam, sagt Diana Haack: Sie alle seien von den Teuerungen betroffen, die Preiserhöhungen „gehen querbeet“. Als verantwortlich gelten allgemeinhin zwei Jahrhundertereignisse, die die Lieferketten verteuerten: die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg.
Ein Ende der Verteuerungen ist aktuell nicht in Sicht. Höchste Zeit also, nach Einsparpotenzial im eigenen Haushalt zu schauen. Ganz wichtig dabei: „Egal, wie man neue Schwerpunkte beim Einkauf und der Ernährung setzt, man sollte immer die Ernährungspyramide im Blick haben“, rät Diana Haack. Elemente wie gegebenenfalls stark verteuerte Gemüse also einfach wegzulassen und durch günstigere Lebensmittel mit einem ernährungsphysiologisch niedrigeren Rang zu ersetzen, sei also keine gute Idee.
In der Region einkaufen
„Dafür kann man aber beispielsweise schauen, ob Obst und Gemüse vom Bauern um die Ecke eventuell günstiger angeboten wird als im Supermarkt. Schließlich dürften hier die Transportkosten geringer sein“, so die Ernährungsberaterin. Auch ein Blick auf die saisonalen Lebensmittel lohne sich. Gerade Energiekosten stiegen momentan stark, weshalb Gemüse und Obst aus Gewächshäusern teurer seien. „Da lohnt sich das Warten auf Freilandgemüse.“ Echtes Einsparpotenzial berge auch der Einkauf auf dem Wochenmarkt kurz vor Schluss: „Da können häufig Preise heruntergehandelt werden“, so die Erfahrung von Diana Haack. Bei den seit Kurzem wieder erhältlichen Frühlingsleckereien wie Spargel oder Erdbeeren gelte, dass sich die Preise hier im Laufe der Saison deutlich verringerten. „Abwarten ist hier sehr kostensparend.“
Gute Planung ist Trumpf
Sehr lohnenswert sei auch eine gute Einkaufs- und Kochplanung. Dadurch würden keine unnötigen Lebensmittel gekauft und weniger weggeworfen. Und: „Vor der Planung erst die Reste checken. Hilfreich ist hier eine App mit Rezepten zur Resteverwertung“, rät die AOK-Mitarbeiterin. Lebensmittel sollten regelmäßig von hinten nach vorne gerückt werden. „Einkaufsliste nutzen und nicht hungrig einkaufen gehen“, lauten weitere Tipps.
Die Kardinal-Disziplin beim Sparen beschreibt Diana Haack so: „Preise vergleichen – immer auf 100 Gramm pro ein Kilogramm bezogen.“ Größere Verpackungen seien nicht immer günstiger, und teurere Produkte stünden meistens auf Augenhöhe im Regal.
Zudem habe die Lagerung Auswirkungen auf die Haltbarkeit von Lebensmitteln: „So sollte man beispielsweise keine Bananen neben Äpfeln lagern“, sagt Diana Haack. Richtig gut sparen lasse sich beispielsweise beim Brot: Das vom Vortag ist günstiger, und altes Brot kann man weiterverwerten für Paniermehl oder Croutons.
Selbst kochen statt Fertiggerichte konsumieren
Wer sparen wolle, solle vor allem eines beherzigen: Selbst kochen statt Fertiggerichte konsumieren. „Laut Verbraucherzentrale lassen sich hierbei rund 184 Prozent Ersparnisse erzielen“, weiß die Beraterin. Günstige selbst gemachte Fertiggerichte lassen sich dadurch herstellen, dass man Reste portioniert einfriert. Lebensmittel einzukaufen, die kurz vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums seien, bieten ebenfalls ein großes Einsparpotenzial.
Leitungswasser sei generell eine sehr gute, günstige Alternative zu Softdrinks. Wer sich für unterwegs ein Brot und ein Thermoskannen-Getränk mitnehme, könne viel Geld für Snacks sparen.