Bremerhaven

FDP fordert vom Senat Klarheit für den XXL-Umzug der Lloyd Werft in Bremerhaven

Der Senat muss schneller handeln, damit die Lloyd Werft zügig Klarheit bekommt, ob und wann sie das Dock III auf die andere Seite an eine neue Kaje verlegen kann. Die Antwort auf die FDP-Forderung fiel den Behörden nicht leicht.

Blick ins Trockendock der Lloyd Werft

Das Dock III der Lloyd Werft soll verlegt werden auf die andere Werftseite. Wann bekommt sie von den Behörden grünes Licht? Die FDP fordert eine zügige Entscheidung an. Foto: Arnd Hartmann

Wie berichtet, werden die Karten für die Lloyd Werft neu gemischt. Die Landesregierung würde gern Flächen für den Neubau der Drehbrücke von der Werft übernehmen. Das hätte zur Folge, dass das große Dock III umziehen muss. Geplant ist, das Dock auf die andere Seite der Werft zu verlegen. Dafür soll dort die bislang erst in einem ersten Abschnitt sanierte Westkaje an der Bückingstraße nun komplett erneuert werden.

Kein wirtschaftlicher Druck?

In einem Bericht des Hafenressorts zu den Plänen heißt es, dass es derzeit „keinen wirtschaftlichen Druck zur zügigen Umsetzung der geplanten Maßnahmen“ gebe. Die Formulierung stieß dem Bremerhavener FDP-Bürgerschaftsabgeordneten Hauke Hilz sauer auf: „Die Lloyd Werft hat schwere Zeiten hinter sich“, sagte er am Mittwoch im Landeshafenausschuss der Bürgerschaft. Wenn tatsächlich die Landesregierung erst handeln wolle, wenn es wirtschaftliche Druck gebe, sei es womöglich zu spät. „Die Kaje, an der das Dock liegen soll, kann ja nicht von heute auf morgen gebaut werden“, sagte Hilz und forderte das Hafenressort auf, das Projekt schneller voranzutreiben.

„Wir sind in enger Abstimmung mit der Lloyd Werft“, versicherte Hafensenatorin Claudia Schilling (SPD), „wir wissen genau, welche Projekte dort anstehen.“ Über den Zeitpunkt, wann die Gespräche zum Abschluss kommen, wolle sie keine Wasserstandsmeldungen abgeben.

Robert Howe, Chef der Hafengesellschaft Bremenports, sprach von mehreren Projekten, die sich hier überlagern: Der Neubau der Drehbrücke, die Verbreiterung des Verbindungskanals, den sie überspannen wird, für größere Autotransporter, die Flächenübernahme von der Werft, die Verlegung des Docks und die Verbreitung des Wendebeckens, wenn im Zuge der Sanierung die Kaje begradigt werden. „Das ist ein komplexes Projekt“, sagte Howe. Und: „Wir sind in der letzten Runde der Gespräche mit der Werft.“ Ziel sei es, in diesem Jahr die Beschlüsse hinzubekommen.

Egal ob rot, gelb, grün oder schwarz: Eine einstimmige Mehrheit im Ausschuss gab es für den Neubau der Kajen am Containerterminal. Die Unterstützung ist groß. „Es gibt keine Alternative“, sagte Thorsten Raschen (CDU). „Es ist sinnvoll, auch wenn es teuer wird“, sagte Ingo Tebje (Linke). Auch die Grünen sind inzwischen voll überzeugt, wie Robert Bücking ausführte.

Koalition uneins bei OTB auf der Stromkaje

Innerhalb der Koalition auf Landesebene gibt es aber unterschiedliche Auffassungen darüber, ob im südlichen Bereich der Stromkaje eine Art OTB mit einer schwerlastfähigen Kaje für den Umschlag von Offshore-Anlagen eingerichtet werden kann.

Auf Druck der Grünen ist dieser Prüfauftrag in die Senatsvorlage geschrieben worden, betonte Bücking. Schilling stellte klar, dass es sich nicht um einen zweiten Anlauf für den OTB handele. „Wir wollen hier auf dem CT1 Container umschlagen.“ Ihre Offshore-Pläne werde sie zu gegebener Zeit vorstellen, sagte sie und spielte damit auf die Potenzialstudie für den Fischereihafen an, die sich mit den Chancen der Energiewende für Bremerhaven beschäftigt.

Raschen begrüßte hingegen die Möglichkeit, an der südlichen Stromkaje einen OTB einzurichten. Bremerhaven habe eine Chance, wenn schnell ein Terminal zum Verladen der Komponenten zur Verfügung steht. „Die Probleme mit dem OTB im Süden der Stadt sind ja nicht weg, wir können nicht wieder zehn Jahre vor Gericht zubringen“, warnte er.

Klaus Mündelein

Reporter

Klaus Mündelein kümmert sich im Bremer Büro um die Landespolitik. Er hat in Münster studiert und volontiert und kam vor fast 30 Jahren zur Nordsee-Zeitung.

0 Kommentare
Newsletter Der ZZ-Newsletter
Alle wichtigen Nachrichten und die interessantesten Ereignisse aus der Region täglich direkt in Ihr E-Mail-Postfach. Mit Empfehlung aus der Redaktion.
PASSEND ZUM ARTIKEL
nach Oben