Cuxland

Urlaubskarten viel netter als Insta-Selfies

Bärbel Litfin

Lauter bunte Bilder backen jetzt nach der Urlaubszeit am Kühlschrank: aus Venedig, Oslo, Barcelona, Stockholm, Mallorca, London, Sylt, München, Husum... Die gute alte Ansichtskarte hat trotz Facebook und Instagram keineswegs ausgedient - zum Glück. Online-Grüße werden rasch angeguckt und bald gelöscht, aber Karten wieder in die Hand genommen, auch wegen der hübschen Briefmarken.

Tatsächlich gehen Ansichtskarten zahlreich auf die Reise. 2020 flogen rund 120 Millionen Bildchen um den Globus, in den 80er Jahren waren es sogar 900 Millionen. Bei Urlaubern ab 65 nehmen sich 78 Prozent Zeit für einen Kartengruß, bei 16- bis 29-Jährigen 36 Prozent. Aber Jüngere fassen sich kurz. Nicht selten hat sich der Text überholt, wenn die Karte im Briefkasten landet, weil die Urlauber wieder zu Hause sind und erzählt haben. Das Kärtchen wird trotzdem aufgehoben, weil es irgendwie Wertschätzung ist.

Schon die Suche nach Karten macht Spaß: Sehenswürdigkeiten sollen abgebildet sein oder die Stadt bei Nacht oder ein witziges Motiv. Jeder erinnert sich gewiss an die ersten Ferien im Schullandheim Bederkesa, als die Eltern eine Ansichtskarte bekamen, in kindlicher Schrift stand drauf: „Das Essen ist gut. Wetter schön.“ Mehr nicht.

Im Internet gibt es Ansichtskarten aus aller Herren Länder: aus Äquatorialguinea, aus Mauretanien - die Freunde werden staunen über Grüße vom anderen Ende der Welt. Bis sie den Poststempel entdecken...

Bärbel Litfin

Producerin

Bärbel Litfin arbeitet seit einer gefühlten Ewigkeit bei der NORDSEE-ZEITUNG. Zuerst absolvierte sie eine kaufmännische Ausbildung als Verlagskaufmann (Verlagskauffrau/Gender gab es damals noch nicht). Aber eigentlich wollte sie von Anfang an Journalistin werden. Ein Volontariat schloss sich an. Danach schrieb sie einige Jahre für das SONNTAGSJOURNAL und die damalige PR-Redaktion. Als gebürtige Bremerhavenerin wollte sie den Landkreis kennenlernen, nach vielen Jahren als Redakteurin in der Landkreis-Redaktion kennt sie jetzt jedes Dorf. Inzwischen arbeitet sie im Innendienst als Editor, redigiert in erster Linie die Landkreis-Texte der freien Mitarbeiter sowie Artikel in allen anderen Ressorts.

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