Die am Donnerstag startende 30. Spielzeit könnte nach Ansicht einiger Club-Verantwortlicher mit einem anderen Champion enden. Besonders hoch im Kurs steht ein Konkurrent der Fischtown Pinguins aus dem Rheinland - die Kölner Haie. „Ich sage Köln, weil es mal an der Zeit ist für einen anderen Titelträger als Berlin, Mannheim oder München“, sagte Franz-David Fritzmeier, der Sportdirektor der Löwen Frankfurt, in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Sogar Titelverteidiger München hat Haie auf dem Zettel
Selbst der Titelverteidiger aus München, der mit dem früheren Bundestrainer Toni Söderholm den fünften Titel binnen acht Jahren anstrebt, hat die Haie auf der Liste. „Die Kölner Haie sind für mich der Geheimfavorit, weil sie in dem Sommer sehr gute Transfers getätigt haben und sich in der letzten Saison auch weiterentwickelt haben“, sagte Red-Bull-Sportdirektor Christian Winkler, der sein Team indes am Ende wieder ganz oben sieht: „Wir werden deutscher Meister, weil wir uns gut verstärkt haben.“
So klar wie Winkler spricht sonst kaum einer über die mögliche Titelverteidigung der dank der österreichischen Brause-Millionen finanzstarken Bayern, die dennoch als größter Favorit ins Titelrennen gehen. Sechs von 14 Trainern oder Sportdirektoren nennen den EHC als größten Titelkandidaten. Dahinter rangieren mit fünf Nennungen die Adler Mannheim, die im zweimaligen Stanley-Cup-Sieger Tom Kühnhackl (31) einen neuen Starspieler geholt haben. Doch schon unmittelbar dahinter vereinen die Haie, die vor 21 Jahren ihre bislang letzte Meisterschaft holten, vier Nennungen auf sich. Straubings Coach Tom Pokel, der am Freitag gegen die Pinguins aus Bremerhaven in die Saison startet, begründet: „Die Haie haben ihren Kader in der Abwehr sowie im Sturm sehr gut verstärkt - unter anderem mit deutschen Talenten wie Tim Wohlgemuth und Justin Schütz oder auch Frederik Storm als Importspieler.“
Konstanz im Prozess zählt für Haie-Coach Krupp
Haie-Coach Uwe Krupp gibt sich dagegen defensiv und prognostiziert konservativ: „Für mich sind die Titelfavoriten München, Mannheim und Berlin. Das sind die Mannschaften, die jedes Jahr das größte Investment in ihre Mannschaft machen, und diese Konstanz im Prozess spiegelt sich in der Tabelle wider.“