Natürlich stand am Ende ein Stürmer im Mittelpunkt, kein Wunder bei insgesamt sechs Treffern. Doppel-Torschütze Skyler McKenzie stimmte das erste „Uffta“ der Saison mit den Fans an. „Das war nicht schlecht, da können wir wirklich glücklich mit sein“, sagte McKenzie schmunzelnd nach dem Sieg im Nordderby. Doch das 4:0 nach einem nahezu perfekten ersten Drittel hätte womöglich nicht gereicht, wenn das Penaltykilling der Pinguins im zweiten Drittel nicht so gut gewesen wäre. Ausgerechnet jenes Special Team, das in der vergangenen Saison nicht immer überzeugte. Aber am Sonntag trug es die Mannschaft durch eine Schwächephase.
Pinguins verhindern ein Wolfsburger Powerplay-Tor
Eingeladen durch einen Scheibenverlust von Anders Grönlund am eigenen Tor erzielte Spencer Machacek schnell das 1:4 (22. Minute) und gab damit das Signal, dass sich die Grizzlys noch nicht aufgegeben hatten. Dass drei Powerplays der Wolfsburger im zweiten Drittel nicht zu einem weiteren Gegentor führten, war am Ende mindestens so wertvoll für den Sieg wie der Doppelpack von McKenzie.
Vier Tore für die Pinguins im ersten Drittel
Die Grundlage für den Sieg hatten die Bremerhavener im ersten Spielabschnitt gelegt. Das Spiel war nach flottem Beginn erst nach 3:30 Minuten erstmals unterbrochen, und der Grund hätte für die Pinguins nicht schöner sein können: Miha Verlic erzielte das 1:0. Was folgte, nennt man in der Sportsprache ein Feuerwerk. Skyler McKenzie erhöhte aus der Luft zum 2:0 (7.), nachdem Lukas Kälble das Tor umkurvt hatte.
Voller Spielfreude ging es weiter, das erste Powerplay nutzte Jan Urbas mit einem seiner unnachahmlichen Schüsse aus der Halbdistanz zum 3:0 (10.). Die 4.337 Zuschauer wurden bestens unterhalten, aber das war noch nicht alles im ersten Drittel: Skyler McKenzie erhöhte mit seinem zweiten Treffer nach Vorarbeit von Ross Mauermann auf 4:0. „Ich nehme mir immer vor, gleich am Anfang der Saison ein paar Tore zu machen, um dann hoffentlich darauf aufzubauen“, kündigte der kleine Außenstürmer weitere Treffer an.
Skyler McKenzie – Spieler des Spiels
Gudlevskis hat zunächst wenig zu tun
Die Pinguins spielten in fast der gleichen Aufstellung wie im Auftaktspiel in Straubing am Freitag (3:4 nach Verlängerung). Einzige Änderung: Statt Maximilian Franzreb hütete Kristers Gudlevskis das Tor. Der musste zunächst nur selten eingreifen. Das änderte sich im zweiten Drittel. Nach dem Anschlusstor der Gäste war es eine ausgeglichene Partie, auch weil die Pinguins ob der Wolfsburger Aufholjagd Platz für Gegenangriffe bekamen. McKenzies Schuss ging ins Außennetz, der Rückhand-Versuch von Urbas an die Latte. Mehr Chancen hatten aber die Gäste. „Das Ergebnis ist gut für uns gewesen, aber es spiegelte nicht den Spielverlauf im zweiten Drittel wider“, räumte Popiesch später ein.
Gudlevskis parierte zu Beginn des Schlussdrittels bei einer Großchance von John Remagen und die Pinguins überstanden eine darauf folgende Unterzahl. Sie bekamen dadurch die anrennenden Grizzlys endgültig gezähmt. Und entschieden zehn Minuten vor dem Ende mit einem weiteren Powerplay-Tor durch Markus Vikingstad nach Pass von Jake Virtanen zum 5:1 das Nordderby für sich. Die Treffer zum 5:2 durch Chris Wilkie (54.) und Ross Mauermann (56.) stellten den 6:2-Endstand her. „Gerade, wenn du Freitag so weit auswärts spielst und dann Sonntag schon 14 Uhr, ist es sehr schwer, zu regenerieren. Es war stark, wie die Mannschaft die Energie aufs Eis gebracht hat“, resümierte Popiesch. „Das erste Wochenende ist gut gelaufen für uns. Jetzt können wir die nächsten Schritte machen.“
Pinguins - Wolfsburg 6:2 (4:0; 0:1; 2:1)
Tore: 1:0 (3:30) Verlic (Bruggisser, Kälble); 2:0 (6:15) McKenzie (Kälble, Vikingstad); 3:0 (10:29) Urbas (Jeglic, Grönlund) bei 5/4; 4:0 (18:14) McKenzie (Mauermann, Preto); 4:1 (21:49) Machacek (ohne Assist); 5:1 (49:37) Vikingstad (Virtanen, Bruggisser) bei 5/4; 5:2 (54:00) Wilkie (O’Connor, Miele) bei 5/4 + EA; 6:2 (55:44) Mauermann (Appendino, McKenzie) ENG