Fischtown Pinguins

Perfektes erstes Drittel ist Grundlage für den Pinguins-Sieg

Dank eines furiosen ersten Drittels und 40 Minuten großer Widerstandsfähigkeit haben die Fischtown Pinguins den ersten Saisonsieg in der Deutschen Eishockey-Liga gefeiert. Sie gewannen das Nordderby gegen die Grizzlys Wolfsburg mit 6:2.

Skyler McKenzie erzielte zwei Tore beim Sieg der Fischtown Pinguins.

Skyler McKenzie erzielte zwei Tore beim Sieg der Fischtown Pinguins. Foto: Scheschonka

Natürlich stand am Ende ein Stürmer im Mittelpunkt, kein Wunder bei insgesamt sechs Treffern. Doppel-Torschütze Skyler McKenzie stimmte das erste „Uffta“ der Saison mit den Fans an. „Das war nicht schlecht, da können wir wirklich glücklich mit sein“, sagte McKenzie schmunzelnd nach dem Sieg im Nordderby. Doch das 4:0 nach einem nahezu perfekten ersten Drittel hätte womöglich nicht gereicht, wenn das Penaltykilling der Pinguins im zweiten Drittel nicht so gut gewesen wäre. Ausgerechnet jenes Special Team, das in der vergangenen Saison nicht immer überzeugte. Aber am Sonntag trug es die Mannschaft durch eine Schwächephase.

Pinguins verhindern ein Wolfsburger Powerplay-Tor

Eingeladen durch einen Scheibenverlust von Anders Grönlund am eigenen Tor erzielte Spencer Machacek schnell das 1:4 (22. Minute) und gab damit das Signal, dass sich die Grizzlys noch nicht aufgegeben hatten. Dass drei Powerplays der Wolfsburger im zweiten Drittel nicht zu einem weiteren Gegentor führten, war am Ende mindestens so wertvoll für den Sieg wie der Doppelpack von McKenzie.

Lukas Kälble mit genialer Vorarbeit für Skyler McKenzie zum 2:0 beim ersten Heimspiel der Fischtown Pinguins gegen die Wolfsburger in der Eisarena.

Lukas Kälble mit genialer Vorarbeit für Skyler McKenzie zum 2:0 beim ersten Heimspiel der Fischtown Pinguins gegen die Wolfsburger in der Eisarena. Foto: Scheschonka

„Ich glaube, dass das die entscheidende Situation war. Diese Unterzahlspiele musst du überstehen, sonst bekommt Wolfsburg noch mehr das Momentum“, sagte Pinguins-Trainer Thomas Popiesch, der sich in dieser Phase auch auf Torhüter Kristers Gudlevskis verlassen konnte, der stabil hielt und bei einem Unterzahl-Konter von Darren Archibald einen „Hundertprozenter“ entschärfte. So konnten die Pinguins eine 4:1-Führung mit ins Schlussdrittel nehmen.

Vier Tore für die Pinguins im ersten Drittel

Die Grundlage für den Sieg hatten die Bremerhavener im ersten Spielabschnitt gelegt. Das Spiel war nach flottem Beginn erst nach 3:30 Minuten erstmals unterbrochen, und der Grund hätte für die Pinguins nicht schöner sein können: Miha Verlic erzielte das 1:0. Was folgte, nennt man in der Sportsprache ein Feuerwerk. Skyler McKenzie erhöhte aus der Luft zum 2:0 (7.), nachdem Lukas Kälble das Tor umkurvt hatte.

Große Freude bei Jan Urbas über sein Tor zum 3:0.

Große Freude bei Jan Urbas über sein Tor zum 3:0. Foto: Scheschonka

Voller Spielfreude ging es weiter, das erste Powerplay nutzte Jan Urbas mit einem seiner unnachahmlichen Schüsse aus der Halbdistanz zum 3:0 (10.). Die 4.337 Zuschauer wurden bestens unterhalten, aber das war noch nicht alles im ersten Drittel: Skyler McKenzie erhöhte mit seinem zweiten Treffer nach Vorarbeit von Ross Mauermann auf 4:0. „Ich nehme mir immer vor, gleich am Anfang der Saison ein paar Tore zu machen, um dann hoffentlich darauf aufzubauen“, kündigte der kleine Außenstürmer weitere Treffer an.

Skyler McKenzie – Spieler des Spiels

00:13 min

Gudlevskis hat zunächst wenig zu tun

Die Pinguins spielten in fast der gleichen Aufstellung wie im Auftaktspiel in Straubing am Freitag (3:4 nach Verlängerung). Einzige Änderung: Statt Maximilian Franzreb hütete Kristers Gudlevskis das Tor. Der musste zunächst nur selten eingreifen. Das änderte sich im zweiten Drittel. Nach dem Anschlusstor der Gäste war es eine ausgeglichene Partie, auch weil die Pinguins ob der Wolfsburger Aufholjagd Platz für Gegenangriffe bekamen. McKenzies Schuss ging ins Außennetz, der Rückhand-Versuch von Urbas an die Latte. Mehr Chancen hatten aber die Gäste. „Das Ergebnis ist gut für uns gewesen, aber es spiegelte nicht den Spielverlauf im zweiten Drittel wider“, räumte Popiesch später ein.

4.337 Zuschauer sorgten beim ersten Heimspiel der Saison für die Fischtown Pinguins für beste Stimmung

4.337 Zuschauer sorgten beim ersten Heimspiel der Saison für die Fischtown Pinguins für beste Stimmung Foto: Scheschonka

Gudlevskis parierte zu Beginn des Schlussdrittels bei einer Großchance von John Remagen und die Pinguins überstanden eine darauf folgende Unterzahl. Sie bekamen dadurch die anrennenden Grizzlys endgültig gezähmt. Und entschieden zehn Minuten vor dem Ende mit einem weiteren Powerplay-Tor durch Markus Vikingstad nach Pass von Jake Virtanen zum 5:1 das Nordderby für sich. Die Treffer zum 5:2 durch Chris Wilkie (54.) und Ross Mauermann (56.) stellten den 6:2-Endstand her. „Gerade, wenn du Freitag so weit auswärts spielst und dann Sonntag schon 14 Uhr, ist es sehr schwer, zu regenerieren. Es war stark, wie die Mannschaft die Energie aufs Eis gebracht hat“, resümierte Popiesch. „Das erste Wochenende ist gut gelaufen für uns. Jetzt können wir die nächsten Schritte machen.“

Pinguins - Wolfsburg 6:2 (4:0; 0:1; 2:1)

Tore: 1:0 (3:30) Verlic (Bruggisser, Kälble); 2:0 (6:15) McKenzie (Kälble, Vikingstad); 3:0 (10:29) Urbas (Jeglic, Grönlund) bei 5/4; 4:0 (18:14) McKenzie (Mauermann, Preto); 4:1 (21:49) Machacek (ohne Assist); 5:1 (49:37) Vikingstad (Virtanen, Bruggisser) bei 5/4; 5:2 (54:00) Wilkie (O’Connor, Miele) bei 5/4 + EA; 6:2 (55:44) Mauermann (Appendino, McKenzie) ENG

Lars Brockbalz

Teamchef Sport

Lars Brockbalz, Jahrgang 1971, leitet die Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG, bei der er 1999 nach seinem Studium der Sozialwissenschaften ein Volontariat absolviert hat. Nach sechs Jahren bei der Kreiszeitung Syke ist er seit 2009 wieder zurück in Bremerhaven. Er ist Experte für Eishockey und Fußball.

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