Eisbären Bremerhaven

Eisbären verlieren auch das erste Heimspiel im neuen Jahr

Den guten Vorsatz, ihren Fans mehr Heimsiege zu präsentieren, haben die Basketball-Profis der Eisbären Bremerhaven bereits im ersten Heimspiel im neuen Jahr gebrochen.

Robert Oehle (rechts) zeigte bei der Eisbären-Niederlage gegen Dresden ein gutes Comeback.

Robert Oehle (rechts) zeigte bei der Eisbären-Niederlage gegen Dresden ein gutes Comeback. Foto: Scheer

Gegen Zweitliga-Aufsteiger Dresden Titans gab es vor 1.476 Zuschauern in der Stadthalle eine 80:91 (38:43)-Niederlage.Für die Mannschaft von Trainer Steven Key war es bereits die fünfte Heimniederlage und nach dem 87:96 gegen die Uni Baskets Paderborn zum Jahresausklang die zweite in Folge. Von den Rängen kamen keine Pfiffe, aber auch kein aufmunternder Applaus. 19 Ballverluste und 27 Fastbreak-Punkte der Dresdener zeigten, woran es am Dienstagabend im Eisbären-Spiel krankte. „So kannst du nicht gewinnen. Wir müssen einen Weg finden, uns mehr zu konzentrieren“, sagte Key.

Ehrung für den neuen Rekorspieler Adrian Breitlauch: Geschäftsführer Nils Ruttmann (links) und Jan Lipke, der selbst 126 Spiele für die Eisbären absolviert hat, gratulierten zum 130. Einsatz.

Ehrung für den neuen Rekorspieler Adrian Breitlauch: Geschäftsführer Nils Ruttmann (links) und Jan Lipke, der selbst 126 Spiele für die Eisbären absolviert hat, gratulierten zum 130. Einsatz. Foto: Scheer

Vor dem Spiel wurde Adrian Breitlauch für seinen 130. Einsatz geehrt. Der Bremerhavener hat damit Fabian Bleck als Rekordspieler abgelöst. „Wir freuen uns auf die nächsten 130 Spiele mit dir“, sagte Geschäftsführer Nils Ruttmann, der gemeinsam mit Jan Lipke (126 Spiele) Blumen, Sekt und ein gerahmtes Trikot an „Adi“ überreichte.

Kapitän Oehle feiert ein gutes Comeback

Bei den Eisbären feierte Robert Oehle sein Comeback. Der Kapitän hatte fünf Spiele pausiert. Wie wichtig der Center für die Eisbären ist, zeigte er mit zehn Punkten in der ersten Halbzeit. Zudem sorgte er mit dafür, dass seine Mannschaft einen Vorteil bei den Rebounds hatte.

Was den Eisbären in der ersten Halbzeit einen Fünf-Punkte-Rückstand bescherte (38:43), war die hohe Anzahl an Ballverlusten. Auch aus dem Zweier-Bereich schoss man zahlreiche Fahrkarten, während Aufsteiger Dresden 63 Prozent seiner Zweier nutzen konnte. Dabei erarbeiteten sich die Gastgeber viele offene Würfe, das sah phasenweise gut aus. So im zweiten Viertel, als die Eisbären mit sieben Punkten ihre höchste Führung erreichten (33:26, 14.). Dieses Niveau konnten sie jedoch nicht konstant halten.

Das setzte sich im zweiten Durchgang fort, als beim Key-Team komplett der Faden riss. Die Titans zogen mit einem 17:2-Lauf auf 16 Punkte davon (63:47, 27.). In dieser Phase wirkten die Eisbären völlig hilf- und kopflos, woran auch zwei Auszeiten von Key zunächst nichts ändern konnten. Und in der Verteidigung fanden sie kein Mittel gegen die schnellen Guards der Gäste wie Daniel Kirchner und David Jason Kachelries, die im dritten Viertel zusammen 13 Punkte warfen. Immerhin brachten die Eisbären den Rückstand durch einen 11:0-Lauf wieder in den einstelligen Bereich (58:64).

Dresden zeigt gegen die Zone Neven

Die Eisbären witterten jetzt Morgenluft und machten den Sachsen mit einer Zonenverteidigung das Leben schwer - eigentlich kein geeignetes Mittel gegen das beste Dreier-Team der ProA. Doch der Tabellendritte zeigte Nerven: Jarelle Reischel glich per Dreier zum 73:73 aus, Oehle traf einen von zwei Freiwürfen zur 74:73-Führung (37.).

Doch wie bei der Pleite gegen Paderborn, als sie ebenfalls eine Aufholjagd gestartet hatten, konnten die Eisbären das Momentum nicht nutzen. In der Crunchtime trafen sie zu viele schlechte Entscheidungen. Zunächst verwandelte Simon Krajcovic nur einen Freiwurf, dann trübte Oehle sein gutes Comeback mit einem überhasteten Mitteldistanzwurf und gegen Breitlauch wurde ein unsportliches Foul verhängt - eine zu harte Entscheidung. Letztlich müssen sich die Eisbären jedoch an die eigene Nase fassen, denn Dresden war ebenso wie Paderborn schlagbar.

Die Eisbären wirkten gegen Aufsteiger Dresden phasenweise ratlos.

Die Eisbären wirkten gegen Aufsteiger Dresden phasenweise ratlos. Foto: Scheer

„Wir kriegen es nicht über den Berg geschoben. Heute nehme ich es auf meine Kappe, weil ich den einen Freiwurf daneben werfe und direkt im nächsten Angriff den Midrange-Jumper, den ich nicht nehmen muss. Wenn wir da in Führung gegangen wären, wäre es vielleicht ein anderes Spiel geworden. Aber wir können uns auch nicht so den Schneid abkaufen lassen“, sagte Oehle. Der Kapitän räumte ein, sich um die Playoff-Teilnahme „massiv“ Sorgen zu machen. „Wir sollten jetzt eher nach unten gucken, die rüsten alle auf. So viel Abstand nach unten haben wir auch nicht“, erklärte der 34-Jährige.

Die Statistik

Eisbären: ROBERT OEHLE (19 Punkte, 9/10 Freiwürfe, 8 Rebounds); JARELLE REISCHEL (13 Punkte, 3/5 Dreier); SIMON KRAJCOVIC (11 Punkte, 10 Assists); Matt Freeman (10 Punkte, 5 Ballverluste); Adrian Breitlauch (9 Punkte, 3/4 Dreier); DANIEL NORL (9 Punkte); MATT FRIERSON (6 Punkte, 2/7 Dreier); JUSTIN STOVALL (3 Punkte); Bernat Vanaclocha Sanchez (1 Rebound); Carlo Meyer, Mitja Kruhl.

Dresden Titans: TANNER GRAHAM (25 Punkte, 10 Rebounds); GEORG VOIGTMANN (14 Punkte); David Kachelries (13 Punkte)

Viertel: 20:20, 18:23, 20:21, 22:27

Schiedsrichter: Matthias Oehlmann, Merlin Herges, Matthäus Holzmann

Dietmar Rose

Reporter

Dietmar Rose ist Sportredakteur bei der Nordsee-Zeitung mit den Schwerpunkten Fußball, Basketball und Tennis. Der gebürtige Münsteraner kam 1997 nach seinem Studium nach Bremerhaven.

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