Fischtown Pinguins

Fischtown Pinguins wieder eindrucksvoll: 4:2 gegen die Düsseldorfer EG

Der Motor der Fischtown Pinguins läuft und läuft. Am Sonntag feierten die Jungs um Topscorer Ziga Jeglic einen verdienten 4:2 (2:0, 2:1, 0:1)-Erfolg über die Düsseldorfer EG. 4.647 Zuschauer in der ausverkauften Eisarena kamen auf ihre Kosten.

 Skyler McKenzie mit Zug zum Tor - und der Schuss sitzt. Hier fällt das 1:0 für Bremerhaven.

Skyler McKenzie mit Zug zum Tor - und der Schuss sitzt. Hier fällt das 1:0 für Bremerhaven. Foto: Scheschonka

Die Pinguins machten vor allem in den ersten 40 Minuten deutlich, dass sie zu Recht weit oben in der DEL-Tabelle stehen. Hohes Tempo und Zielstrebigkeit zeichneten das Spiel der Bremerhavener aus.

Und der Oktober scheint der Monat der Pinguins zu sein. Aus zehn Spielen holten sie neun Siege. Das ist bärenstark.

Dieser Lauf ist kein Zufallsprodukt. Der Teamgeist stimmt, die Pinguins leben den Zusammenhalt. Keiner ist sich für Zweikämpfe zu schade, man haut sich rein. Vor allem in der Rückwärtsbewegung. Das nervt dann auch den Gegner. Gestern lobte Coach Thomas Popiesch zu diesem Thema Colt Conrad, Skyler McKenzie und Jake Virtanen. „Sie haben gefightet, um die Scheiben rauszubringen. Vorne haben sie dann getroffen“, so die Analyse des Trainers.

Und dann ist da noch eine wichtige Erkenntnis: Auch ohne Topstürmer wie Jan Urbas und Miha Verlic kann die Pinguins-Offensive produzieren - heißt: sich Chancen erarbeiten und Tore schießen. Das sollte dem Team viel Optimismus für die kommenden Wochen und Monate geben.

„In solchen Situationen, wenn dir wichtige Spieler fehlen, dann musst du als Mannschaft enger zusammenrücken. Das ist uns gelungen“, sagte Verteidiger Nicolas Appendino. „Wir haben nach dem Saisonstart zudem ein paar Dinge geändert. Die helfen uns jetzt, Spiele zu gewinnen.“

Der Neuzugang aus der Red-Bull-Organisation machte derweil wieder ein richtig starkes Spiel. Immer in Bewegung, bissig und mit Aktionen nach vorne. Gegen Düsseldorf kam Appendino in der Plus-Minus-Wertung auf +2. Besser war keiner.

Der Ex-Münchener hat sich in Bremerhaven bestens eingelebt. Er erfüllt die in ihn gesteckten Erwartungen zu mehr als 100 Prozent. Appendino selbst bleibt zurückhaltend, er scheint kein Mann der großen Töne zu sein. „Ob ich mir selbst meine eigenen Erwartungen erfüllt habe, kann ich gar nicht sagen. Denn ich bin ohne Erwartungen in die Saison gestartet. Ich nehme es so, wie es kommt.“

Jetzt aber zum 4:2-Sieg gegen Düsseldorf: Schnelligkeit, Spritzigkeit, volle Power - das ging ja richtig gut ab für die Pinguins. Die Männer von Trainer Popiesch drückten im ersten Drittel voll auf die Tube. Besonders in den ersten zehn Minuten lief die Scheibe flott durch die eigenen Reihen - inklusive einer beeindruckenden Passgenauigkeit. Da war Dampf drin.

Düsseldorf machte zu wenig. Die Pinguins waren bissiger und zielstrebiger. Das wurde mit zwei Toren belohnt - Skyler McKenzie nach einem schönen 2/1-Konter (6. Minute) und Jake Virtanen aus kurzer Distanz (8.) netzten ein.

Ohne Zweifel: Die 2:0-Führung nach dem ersten Drittel war hochverdient. Das bewies auch der Blick auf die Torschussbilanz - 12:3 für Bremerhaven.

Jake Virtanen mit Durchsetzungsvermögen vor Düsseldorfs Keeper Haukeland.

Jake Virtanen mit Durchsetzungsvermögen vor Düsseldorfs Keeper Haukeland. Foto: Scheschonka

Justin Büsing rückt wieder in den Kader der Fischtown Pinguins

Von den verletzten Stammkräften (Franzreb, Urbas, Verlic, Uher) war am Sonntag keiner zurückgekehrt. Im Sturm hatte es eine Umbesetzung gegeben. Marat Khaidarov war aus dem Kader gerutscht. Dafür machte der gebürtige Bremerhavener Justin Büsing sein drittes DEL-Spiel im Pinguins-Trikot.

Zurück ins Spiel, rein ins zweite Drittel: Energiegeladen machten die Bremerhavener weiter. Sie ließen sich von den über weite Strecken harmlos wirkenden Düsseldorfern die Butter nicht vom Brot nehmen. Es lief für die Pinguins.

Nicolas Appendino – Spieler des Spiels

00:13 min

Zwei weitere Tore durften im Mittelabschnitt auch noch bejubelt werden. Der wendige und wieder extrem auffällige Appendino netzte nach einem sehenswerten Schnellangriff ein (32.) - das war übrigens schon der vierte Saisontreffer des Verteidigers. Und dann behielt auch noch Markus Vikingstad im Powerplay die Übersicht und drückte den Puck über die Linie (37.).

Kleiner Schönheitsfehler: Nach einem „Bock“ im Aufbau kassierten die Pinguins einen Shorthander zum zwischenzeitlichen 1:3 durch DEG-Stürmer Varone (37.).

Viel mehr kam da aber auch nicht von Düsseldorf. Das reichte nicht. Die mitgereisten Fans forderten: „Wir wollen euch kämpfen sehen.“

Die Pinguins hätten nach 40 Minuten auch noch höher führen können als 4:1: Ein Treffer von Christian Wejse nach Vorlage von Alex Friesen wurde nach Videobeweis wegen Torhüterbehinderung annulliert. Außerdem traf Phillip Bruggisser mit einem Gewaltschuss nur die Latte.

Im letzten Drittel ging im Bremerhavener Spiel etwas der Schwung verloren. Das kann passieren.

Düsseldorf drehte nicht unbedingt auf, kam aber im Powerplay zum 2:4 (54.). Plötzlich keimte bei der DEG noch etwas Hoffnung auf. Aber die Pinguins schaukelten das Ding verdient nach Hause.

Am Mittwoch geht es für die Pinguins nach Köln

Für die Pinguins geht die Reise durch die DEL bereits am Mittwoch weiter. Es geht zu den Kölner Haien (19 Uhr, Lanxess-Arena). „Heimspiel-Feuer“ wird dann wieder am Freitag entzündet. Die Augsburger Panther kommen dann in die Eisarena (19.30 Uhr).

Fischtown Pinguins:

Tor: Gudlevskis (Andryukov, Graf).

Verteidigung: Eminger, Grönlund; Bruggisser, Kälble; Jensen, Appendino; Kreutzer.

Sturm: Conrad, Jeglic, Kinder; Mauermann, Vikingstad, McKenzie; Virtanen, Friesen, Scheel; Büsing, Wejse, Preto.

Düsseldorfer EG:

Tor: Haukeland (Hane).

Verteidigung: Akdag, Ebner; McCrea, Wirth; Ankert, Geitner; Mebus.

Sturm: Agostino, Varone, Blank; Clark, Olischewski, Gogulla; Ehl, Svensson, Roßmy; Borzecki, Üffing, Eham.

Tore: 1:0 (5:22) McKenzie (Kälble, Kreutzer), 2:0 (7:06) Virtanen (Jensen, Scheel), 3:0 (31:33) Appendino (Jeglic) bei 4/4. 3:1 (36:19) Varone (Olischefski, Akdag) bei 4/5), 4:1 (36:45) Vikingstad (Bruggisser, McKenzie) bei 5/4, 4:2 (53:17) Olischefski (Clark, Haukeland) bei 5/4.

Strafminuten: Pinguins 12 - Düsseldorfer EG 10.

Hauptschiedsrichter: Steingroß, Rohatsch.

Zuschauer: 4.647 (ausverkauft).

Matthias Berlinke

Online-Redakteur

Matthias Berlinke, geboren 1971, ist seit 1992 im Verlag. „McBörli“ hat nebenbei für viele Radiostationen in Deutschland Eishockey-Übertragungen gemacht. Was Berlinke liebt: Bockwürste, Lokomotiven, den Hukilau (hawaiianischer Tanz) und natürlich seine Mädels daheim.

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