Sport

Kommentar zu Schiri-Angriffen: Lasst die Täter selbst mal pfeifen!

Zwei Jahre Sperre erhielt ein Fußballspieler aus Wulsdorf, nachdem er vergangene Woche dem Schiedsrichter gedroht und ihm ins Gesicht geschlagen hatte. Ist das Strafe genug oder gibt es einen kreativeren Ansatz?

Erneut wurde ein Schiedsrichter angegriffen.

Erneut wurde ein Schiedsrichter angegriffen. Foto: Robert Michael

Schon wieder wurde am Wochenende ein Schiedsrichter übel attackiert. Diesmal nicht in Bremerhaven, sondern in Bremen. Ein Spieler schubste ihn, ein anderer trat ihm in den Rücken. Eigentlich unfassbar, aber mittlerweile gar nicht mehr so selten. Erst vergangene Woche hatte es einen Vorfall in Wulsdorf gegeben, bei dem ein Spieler dem Schiedsrichter nicht nur drohte, er komme „nicht lebend vom Platz“, sondern ihm auch mit der Faust ins Gesicht schlug. Der TSV Wulsdorf reagierte konsequent mit dem Rauswurf. Zwei Jahre wurde er dafür nun auch vom Verband gesperrt.

Zu wenig, meint ein geschätzter Kollege aus der Redaktion. Wer so etwas mache, sollte gar nicht mehr Fußball spielen dürfen. Eine nachvollziehbare Haltung, wie ich finde - andererseits: Auch im Strafrecht gibt es bei uns in Deutschland ja das Recht auf eine zweite Chance, wenn man seine Strafe verbüßt hat. Warum sollte das im Sport anders sein? Wie wirksam eine solche Sperre ist, ist dennoch fraglich, findet auch ein Bremer Schiedsrichter, der von den Kollegen von butenunbinnen befragt worden ist. Er macht einen interessanten Vorschlag: Diejenigen, die eine solche Tat begehen, sollten selbst einmal einen Schiedsrichter-Lehrgang machen und ein paar Spiele pfeifen müssen, damit sie sich in die Unparteiischen hineinversetzen können. Rückkehr auf den Platz erst als Schiri, nur dann auch wieder als Spieler - eine Idee, über die man zumindest mal nachdenken kann.

Peter Gassner

Stellvertretender Teamchef Digital

Peter Gassner, geboren und aufgewachsen am Niederrhein, volontierte in Marburg, arbeitete in Bonn und ist seit 2018 in der Onlineredaktion der Nordsee-Zeitung. Er kümmert sich neben den redaktionellen Inhalten auch um technische Prozesse.

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