Fischtown Pinguins

München schlägt zurück: Klare Niederlage für die Pinguins

Nach zwei überraschenden Siegen für die Fischtown Pinguins in den ersten beiden Spielen des Playoff-Viertelfinales in der DEL hat der Favorit zurückgeschlagen. Der EHC Red Bull München gewann die dritte Partie der Serie deutlich.

Für die Fischtown Pinguins gab es im dritten Spiel beim EHC Red Bull München ordentlich was auf die Nase.

Für die Fischtown Pinguins gab es im dritten Spiel beim EHC Red Bull München ordentlich was auf die Nase. Foto: Eibner/imago images

Der Hauptrundensieger der Deutschen Eishockey-Liga, EHC Red Bull München, gewann Spiel drei der Viertelfinal-Serie deutlich und verdient mit 7:1. Die Fischtown Pinguins hatten das erste Spiel in München gewonnen und auch das Heimspiel am Freitag für sich entschieden, damit steht die Serie nun 2:1. Wer zuerst vier Spiele gewinnt, zieht ins Halbfinale ein. Die nächste Partie findet am Mittwoch in Bremerhaven statt (19 Uhr). Pinguins-Trainer Thomas Popiesch ist zuversichtlich, dass seine Mannschaft durch die hohe Niederlage keinen Knacks bekommen hat. „Ich denke, das werden wir schnell wegstecken können. Es ist ja nicht so, dass wir in den ersten Spielen dominant waren. Wir wollen gut verteidigen und Nadelstiche setzen. Das ist uns diesmal nicht gelungen.“

München spielt noch aggressiver

Die Münchener spielten vor 5.728 Zuschauern noch aggressiver als in den ersten beiden Spielen, man merkte ihnen an, dass sie unbedingt in diese Serie reinkommen wollten. „Uns war klar: Heute geht es um alles. Das erste Drittel war das härteste Drittel, das ich jemals gespielt habe“, fasste Filip Varejcka die Herangehensweise der Münchener bei „Magentasport“ zusammen. Die Pinguins waren alleine im ersten Drittel viermal in Unterzahl. Das kann gegen so eine starke Mannschaft wie den Hauptrundensieger nicht gut gehen. Durch die Überzahlspiele habe München Momentum aufgebaut, sagte Popiesch. „Dann haben sie das Selbstvertrauen und das Selbstverständnis, so ein Spiel zu spielen.“

Auch das Schussglück hat, das vor allem in der ersten Partie gegen die Pinguins gefehlt hat, war diesmal da. Beim 1:0 (10. Minute) für den EHC bekam Filip Varejcka einen Schuss von Konrad Abeltshauser an den Körper, wodurch der Puck unhaltbar für Pinguins-Torhüter Maximilian Franzreb abgelenkt wurde. Erstmals gingen die Münchener in einem Spiel der Serie in Führung, und diese bauten sie drei Minuten später durch Trevor Parkes auf 2:0 (13.) aus. Beiden Treffern gingen Scheibengewinne der Gastgeber im Forecheck voraus. Was den Pinguins in den ersten beiden Partien so vortrefflich gelungen war, den Puck unter Druck sicher aus der eigenen Zone zu bringen, funktionierte diesmal nicht wie gewünscht. Das räumte auch Popiesch ein: „Die einzige Aufgabe ist in dem Moment, wenn sie hart forechecken, über Bande sauber rauszuspielen. Wenn du das nicht konsequent machst, werden sie immer wieder kommen und sich Chancen erarbeiten.“

Spielmacher Jeglic fehlt den Pinguins

Kurz vor der Pause erhöhte München im Powerplay auch noch auf 3:0 (20.), wenn auch wieder mit Glück. Der Schuss von Yasin Ehliz wäre deutlich neben das Tor gegangen, sprang aber von Vladimir Emingers Schläger abgelenkt ins Tor. Durch die vielen Unterzahlsituationen kamen die Bremerhavener im ersten Drittel selbst kaum zur Entfaltung. Ihre beste Chance hatte Jake Virtanen, der an der Latte scheiterte (18.). Deutlich wurde auch, wie sehr den Pinguins ein Stratege wie Ziga Jeglic fehlte. Er war in München nicht dabei, möglicherweise eine Spätfolge der Partie vom Freitag, als der Center der Top-Reihe von Münchens Torhüter Mathias Niederberger mit dem Blocker ins Gesicht geschlagen worden war. Niederberger kam ohne Sperre davon.

München lässt die Pinguins nicht ins Spiel kommen

München gestattete es den Pinguins im Mitteldrittel nicht, das Spiel an sich zu reißen und mit Euphorie eine Aufholjagd zu starten. Im Gegenteil: sie verpassten den Gästen mit dem 4:0 (15.) durch Ben Street einen weiteren Dämpfer. München dominierte die neutrale Zone und unterband somit früh den Bremerhavener Spielaufbau. Großchancen der Pinguins gab es keine, insgesamt hatten sie nach zwei Drittel erst acht Torschüsse abgegeben. Spätestens, als Chris DeSousa in der 38. Minute mit einem weiteren Powerplay-Tor auf 5:0 erhöhte, war die Vorentscheidung gefallen.

Zum Schlussdrittel wechselte Pinguins-Trainer Thomas Popiesch den Torhüter, Niklas Svedberg übernahm für Maximilian Franzreb. „Es war in der Vorbereitung auf Mittwoch für ihn besser, nach dem Druck, den er in den ersten 40 Minuten hatte“, erklärte Popiesch den Wechsel. Aber auch Svedberg war schnell geschlagen. In der 45. Minute erhöht Filip Varejcka auf 6:0. Und Justin Schütz legte in der 50. Minute das 7:0 nach. Sieben Gegentreffer hatten die Pinguins in keinem Spiel dieser Saison hinnehmen müssen. Immerhin gelang den Pinguins in doppelter Überzahl ein Ehrentreffer zum 1:7 (54.) durch Phillip Bruggisser.

München - Pinguins 7:1 (3:0; 2:0; 2:1)

Tore: 1:0 (9:42) Varejcka (Abeltshauser, Schütz); 2:0 (12:40) Varejcka, Street); 3:0 (19:45) Ehliz (Ortega, Blum) bei 5/4; 4:0 (24:51) Street (Varejcka, Parkes); 5:0 (38:58) DeSousa (Ortega, Blum) bei 5/4; 6:0 (44:49) Varejcka (Parkes, Street); 7:0 (50:03) Schütz (Daubner, McKiernan); 7:1 (53:16) Bruggisser (Urbas, Verlic) bei 5/3

Stand der Serie (Best of seven): 1:2

Lars Brockbalz

Teamchef Sport

Lars Brockbalz, Jahrgang 1971, leitet die Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG, bei der er 1999 nach seinem Studium der Sozialwissenschaften ein Volontariat absolviert hat. Nach sechs Jahren bei der Kreiszeitung Syke ist er seit 2009 wieder zurück in Bremerhaven. Er ist Experte für Eishockey und Fußball.

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