Fischtown Pinguins

Pinguins feiern Turniersieg beim Seidenstadt-Cup in Krefeld

Die Fischtown Pinguins haben einen super Start in die Testspielphase der Vorbereitung auf die neue Saison in der Deutschen Eishockey-Liga erwischt. Zwei Siege und der Triumph beim Seidenstadt-Cup in Krefeld hinterlassen einen guten ersten Eindruck.

Christian Wejse feierte das Überzahltor von Teamkollege Miha Verlic.

Christian Wejse feierte das Überzahltor von Teamkollege Miha Verlic. Foto: Duckwitz/Osnapix/imago images

Damit durften die Pinguins gleich nach den ersten zwei Testspielen eine Trophäe in die Höhe heben. Nach einem überzeugenden 4:1 im Halbfinale gegen Slovan Bratislava am Samstag feierten sie im Endspiel am Sonntag einen 2:0-Erfolg gegen die Krefeld Pinguine.

Die Pinguins machten da weiter, wo sie zuvor gegen den Ex-KHL-Club aus der Slowakei aufgehört hatten. So blieben die Reihen zunächst unverändert, nur im Tor gab es einen Wechsel. Statt Maximilian Franzreb, der beim 4:1-Erfolg gegen Bratislava überragend gehalten hatte, stand im Finale Kristers Gudlevskis zwischen den Torstangen. Der Lette feierte einen „Shutout“. „Wir waren zufrieden, wie die Mannschaft sich präsentiert. Wir hatten uns bestimmte Sachen vorgenommen: Intensität, Struktur, die einfachen Sachen richtig machen. Da haben viele Sachen geklappt. Aber eben auch nicht alles“, resümierte Trainer Thomas Popiesch.

Die Bremerhavener übernahmen wie gegen Bratislava von Beginn an das Zepter, schnürten die Gastgeber phasenweise ein. Denn auch das Passspiel sitzt zu diesem frühen Zeitpunkt der Vorbereitung bereits gut, vor allem natürlich beim eingespielten Karawanken-Express. Auch von schweren Beinen nach zwei harten ersten Trainingswochen war zunächst wenig zu sehen, erst hinten raus ließen die Bremerhavener in beiden Partien nach. „Wir haben einige Fehler gemacht in beiden Spielen, daran müssen wir für die Saison arbeiten. Aber wir haben beide Spiele gewonnen. Das Team hat einen guten Job gemacht“, sagte Verteidiger Phillip Bruggisser.

Wejse fälscht zur frühen Führung ab

So gingen die Pinguins früh verdient mit 1:0 (3.) in Führung. Christian Wejse fälschte einen Schlagschuss von Nicholas B. Jensen unhaltbar unter die Latte ab. Zu schnell für alle Beteiligten. „Ich war wir ziemlich sicher, dass es ein Tor ist. Aber keiner hat den Puck gesehen. Jensen ist dann zum Tor gefahren und hat ihn entdeckt“, erzählte Wejse später. Die Bremerhavener Spieler wiesen die Schiedsrichter dann darauf hin, dass der Puck noch im Tornetz verfangen war.

Trotz des Rückstands hielt der DEL2-Club stark dagegen. Es war deutlich zu merken, dass sie bereits das dritte Testspiel bestritten und seit einer Woche im Spielrhythmus sind. Es ging jedoch mit der knappen Pinguins-Führung in die Pause, da Jake Virtanen einen 2-1-Konter nach Pass von Kapitän Jan Urbas nicht verwerten konnte. Kurz darauf konnte KEV-Torwart Matthias Bittner einen abprallenden Schlagschuss des Kanadiers im Nachfassen gerade noch von der Linie kratzen.

Verlic erhöht in Überzahl auf 2:0

Eingangs des zweiten Abschnitts stand dann zunächst Gudlevskis im Mittelpunkt. Der zurückgekehrte Pinguins-Keeper parierte stark gegen EX-NHL-Star Christian Ehrhoff, der nach fünf Jahren sein Comeback gibt.

Mit fortlaufender Spieldauer wurde immer deutlicher, dass die Krefelder zwischen Halbfinale und Endspiel einen freien Tag hatten, während sich die Pinguins erst am Samstag das Finalticket erspielten. Doch mit viel Herzblut hielten die Bremerhavener kämpferisch dagegen und ihre technische Klasse sollte sich am Ende durchsetzen.

In Überzahl traf Miha Verlic zum 2:0 (33.), was den Spielverlauf wieder etwas beruhigte - zunächst aber für viele Lacher und Szenenapplaus sorgte. Auf dem Anzeigewürfel wurde der Spielstand von 100:1 für die Krefeld, dann 198:1 eingeblendet, ehe dort die 2:0-Führung der Pinguins aufleuchtete. Alex Friesen verpasste es, in der 40. Spielminute den Sack vorzeitig zuzumachen. Der Stürmer jubelte schon, nachdem er aus kürzester Distanz vermeintlich eingenetzt hatte, doch KEV-Schlussmann Bittner packte eine Monsterparade aus.

McKenzie muss kurz vor Schluss verletzt raus

Im Schlussabschnitt drückten die Krefelder, auch dank einer Überzahlsituation, auf den Anschluss, doch die Pinguins packten ihr Kämpferherz aus und brachten die Führung über die Zeit, wenngleich die Genauigkeit im Spiel verloren gegangen war. Gudlevskis feierte gleich im ersten Spiel einen „Shutout“. „Die Jungs haben sehr gut gespielt und meinen Job leichter gemacht“, sagte der Rückkehrer bescheiden.

Einen Wermutstropfen gab es trotz des Jubels über den Turniersieg dennoch: Skyler McKenzie musste 1:05 Minuten vor dem Ende verletzt vom Eis, nachdem er von Maximilian Söll zu Fall gebracht worden war. Direkt nach der Partie gab Trainer Popiesch „leichte Entwarung“. McKenzie habe Schmerzen gehabt, sich aber schnell wieder okay gefühlt.

Zum Spieler des Spiels wurde von KEV-Sportdirektor Peter Draisaitl aufseiten der Pinguins Anders Grönlund ausgezeichnet. Der Neuzugang hinterließ einen bärenstarken Eindruck, er hatte gegen Bratislava bereits einen Treffer markiert.

Das Spiel um Platz drei hatte zuvor Slovan Bratislava mit 4:3 nach Penaltyschießen gegen die Düsseldorfer EG gewonnen.

Krefeld - Pinguins 0:2 (0:1, 0:1, 0:0)

Pinguins: Tor: Gudlevskis (Franzreb); Abwehr: Grönlund, Eminger - Kälble, Bruggisser - Kreutzer, Appendino - Preto; Angriff: Urbas, Jegic, Verlic - McKenzie, Vikingstad, Khaidarov - Jensen, Friesen, Virtanen - Scheel, Wejse, Büsing.

Tore: 0:1 (2:35) Wejse (Jensen), 0:2 (32:34) Verlic (McKenzie, Grönlund/bei 5-4).

Strafminuten: Krefeld: 10 Minuten - Pinguins: 10 Minuten.

Zuschauer: 1.810.

Pinguins - Bratislava 4:1 (0:0, 2:0, 2:1)

Tore: 1:0 (29:13) Virtanen (McKenzie, Friesen/bei 5-4), 2:0 (38:10) Grönlund (Urbas, Jeglic), 2:1 (43:30) Pecararo (O‘Brien, Scheid/bei 4-4) 3:1 (50:10) Kälble (Jeglic, Urbas), 4:1 (56:24) Urbas (Jeglic, Grönlund/ENG).

Mareike Scheer

Reporterin

Mareike Scheer ist gebürtige Bremerhavenerin und hat an der Deutschen Sporthochschule in Köln Sportwissenschaften mit Schwerpunkt Medien und Kommunikation studiert. Seit Juli 2019 arbeitet sie in der Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG und ist Expertin für Eishockey und Reitsport.

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