Fischtown Pinguins

Pinguins verlieren Penalty-Krimi gegen die DEG

Die Fischtown Pinguins haben am Dienstag das zweite Schlüsselspiel im Kampf um das direkte Playoff-Ticket innerhalb von zwei Tagen knapp verloren. Damit beträgt der Rückstand auf Platz sechs fünf Spieltage vor dem Ende der DEL-Hauptrunde zwei Punkte.

Spielszene zwischen den Fischtown Pinguins und der Düsseldorfer EG.

Die Fischtown Pinguins lieferten sich mit der Düsseldorfer EG einen spannenden Kampf über mehr als 65 Spielminuten. Foto: Arnd Hartmann

Kampf um jeden Zentimeter, Verlängerung, Penaltyschießen. Die 4076 Zuschauer in der Eisarena Bremerhaven bekamen eine Menge geboten - nur das Endergebnis stimmte nicht ganz. Im 250. DEL-Spiel von Miha Verlic verloren die Pinguins denkbar knapp mit 2:3 nach Penaltyschießen gegen die Düsseldorfer EG, die als Rangfünfter nun sieben Punkte Vorsprung hat. Während Daniel Fischbuch für den achtmaligen Deutschen Meister im Duell Mann-gegen-Mann traf, verschossen alle drei Bremerhavener Schützen. Da zudem zeitgleich die Kölner Haie mit 5:2 in Mannheim gewannen, zogen die Domstädter wieder an den Pinguins vorbei, nachdem sie diese am Sonntag noch mit einem 5:2 auf die Heimreise geschickt hatten.

Ab Mitte des Spiels mehr Druck entwickelt

„Wir haben ganz gut gespielt, aber nicht entschlossen genug. Ab Mitte des Spiels hat die Mannschaft wieder mehr Selbstvertrauen bekommen und dann auch druckvoller nach vorne gespielt“, analysierte Trainer Thomas Popiesch. „Das Puck-Management in der ein oder anderen Situation war halt nicht so gut, da war Düsseldorf gerade hinten, unterhalb der Bullypunkte stärker.“ Und Gäste-Coach Roger Hanson ergänzte: „Es war sicher nicht unser schönster Sieg zum Angucken, aber vom Gefühl, um den Abstand zu behalten.“

So fokussierten sich beide Teams zunächst vorwiegend auf das Zerstören der gegnerischen Angriffszüge. Es gab viele Zweikämpfe in den Ecken - und viele abgefangene Pässe im Spielaufbau auf beiden Seiten. Kampf war Trumpf. Schön herausgespielte Chancen waren eher Mangelware. So gingen die Gäste auch mit einem dreckigen Tor in Führung. Pinguins-Keeper Maximilian Franzreb konnte einen Schuss nicht festhalten und Josef Eham stocherte den Puck ins Tor (9.). Zuvor rannte Christian Wejse in Unterzahl alleine auf das DEG-Gehäuse zu, wurde jedoch regelwidrig gestoppt.

Fortan rannten die Hausherren dem Rückstand hinterher. Die Möglichkeiten waren da, doch im Abschluss fehlte lange Zeit die Genauigkeit. So wie bei einem 2-1-Konter von Kapitän Jan Urbas und Verlic (16.) oder einem strammen Schlagschuss von Nicholas B. Jensen.

Vikingstad bricht den Bann und trifft zum Ausgleich

Im zweiten Abschnitt erhöhten die Pinguins die Intensität und setzten sich auch vermehrt im gegnerischen Drittel fest. Es dauerte jedoch bis zur 37. Minute, ehe Markus Vikingstad den Bann brach. Mit einem platzierten Strahl ließ der Norweger DEG-Keeper Henrik Haukeland keine Chance. Nur eine Minute später sauste ein Schuss von Urbas nur knapp am langen Pfosten vorbei.

Der Druck sollte im Schlussabschnitt noch zunehmen. Moritz Wirth hatte bereits in der 42. Minute die Führung auf dem Schläger, scheiterte aus kürzester Distanz jedoch am überragenden Haukeland. So blieb es bis in die Schlussminuten spannend. Alles lief darauf hinaus, dass der nächste Fehler entscheiden würde. Und der unterlief den Gästen. In der 53. Spielminute kombinierten sich die Pinguins ins Angriffsdrittel, dort ließ die DEG einen Moment Verteidiger Philip Samuelsson aus den Augen und der Routinier netzte eiskalt zum 2:1 ein.

Doch die Freude währte gerade einmal 65 Sekunden, da stocherten die Düsseldorfer die Scheibe erneut über die Linie. Exakt sechs Minuten vor der Schlusssirene zeichnete Philip Gogulla für den Ausgleich verantwortlich.

Fotogalerie zum Spiel der Fischtown Pinguins mit der Düsseldorfer EG (21. Februar 2023)

Unser Fotograf Arnd Hartmann hat Motive von der Partie in der Eisarena Bremerhaven gesammelt.
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Foto: Arnd Hartmann
Blick auf die Eisfläche.
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Blick auf die Eisfläche. Foto: Arnd Hartmann
 Im Bild (von links): Nicolas Geitner, Henrik Haukeland, Antti Tyrväinen und Ale...
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Im Bild (von links): Nicolas Geitner, Henrik Haukeland, Antti Tyrväinen und Alec McCrea. F Foto: Arnd Hartmann
Philip Samuelsson (Zweiter von rechts) manövriert den Puck an Stephen MacCaulay ...
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Philip Samuelsson (Zweiter von rechts) manövriert den Puck an Stephen MacCaulay vorbei. Foto: Arnd Hartmann
Fanblock der Pinguins schwingt die Vereinsfahnen des REV.
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Fanblock der Pinguins schwingt die Vereinsfahnen des REV. Foto: Arnd Hartmann
Fanblock der Düsseldorfer feuert ihre Mannschaft an.
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Fanblock der Düsseldorfer feuert ihre Mannschaft an. Foto: Arnd Hartmann
 Ziga Jeglic, Miha Verlic und Jan Urbas (Mitte), davor Philipp Samuelsson.
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Ziga Jeglic, Miha Verlic und Jan Urbas (Mitte), davor Philipp Samuelsson. Foto: Arnd Hartmann
 Linus Teske.
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Linus Teske. Foto: Arnd Hartmann
Philip Samuelsson.
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Philip Samuelsson. Foto: Arnd Hartmann
Jan Urbas.
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Jan Urbas. Foto: Arnd Hartmann
Christian Wejse.
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Christian Wejse. Foto: Arnd Hartmann
Antti Tyrväinen.
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Antti Tyrväinen. Foto: Arnd Hartmann
 Cheftrainer Thomas Popiesch begrüßt Schiedsrichter.
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Cheftrainer Thomas Popiesch begrüßt Schiedsrichter. Foto: Arnd Hartmann
Düsseldorfer beim 1:0 gegen die Pinguins.
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Düsseldorfer beim 1:0 gegen die Pinguins. Foto: Arnd Hartmann
Dominik Uher, Alex Friesen und Nicholas Jensen.
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Dominik Uher, Alex Friesen und Nicholas Jensen. Foto: Arnd Hartmann
Ziga Jeglic, Miha Verlic und Jan Urbas (Mitte), davor Philipp Samuelsson.
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Ziga Jeglic, Miha Verlic und Jan Urbas (Mitte), davor Philipp Samuelsson. Foto: Arnd Hartmann
Spielszene in der Eisarena.
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Spielszene in der Eisarena. Foto: Arnd Hartmann
Die Pinguins bejubeln ihr 1:1-Ausgleichstor gegen Düsseldorf.
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Die Pinguins bejubeln ihr 1:1-Ausgleichstor gegen Düsseldorf. Foto: Arnd Hartmann
Pinguins bejubeln ihr 1:1-Ausgleichstor gegen Düsseldorf.
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Pinguins bejubeln ihr 1:1-Ausgleichstor gegen Düsseldorf. Foto: Arnd Hartmann
Fanjubel auf Seiten der Pinguins.
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Fanjubel auf Seiten der Pinguins. Foto: Arnd Hartmann
Fanjubel auf Seiten der Pinguins.
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Fanjubel auf Seiten der Pinguins. Foto: Arnd Hartmann
Markus Vikingstad.
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Markus Vikingstad. Foto: Arnd Hartmann

In den Schlussminuten fehlt die Cleverness

„Wenn du in so einem engen Spiel kurz vor Schluss das 2:1 machst, musst du einfach die nächsten zwei, drei Wechsel besser und intensiver spielen, aber so ist halt Hockey. Da müssen wir einfach cleverer sein“, monierte Popiesch. Ähnlich äußerte sich auch Keeper Franzreb. „Am Ende können wir mit dem Punkt schon zufrieden sein. Du schießt das 2:1 und dann lässt du dich wie gegen Köln wieder hintenreindrücken. Da haben wir den Gegentreffer zwar nicht bekommen, aber man muss es einfach schlauer spielen. Das hat uns das Spiel gekostet. In solchen Partien geht es mit einem Tor Unterschied aus“, ärgerte sich der 26-Jährige. „Wir spielen schon besser als vorher, aber dann werden wir manchmal so inkonstant, auf einmal bekommen wir die Scheiben wieder nicht raus. Da müssen wir einfach besser aufräumen und dann bin ich guter Dinge, dass das klappt.“

Die Hausherren ließen in den Schlussminuten noch Schusssalven ab, doch die Rot-Gelben retteten sich in die Verlängerung und ins Penaltyschießen - der Ausgang ist bekannt.

Das nächste Spiel für die Pinguins steht bereits am kommenden Freitag auf dem Programm. Dann gastieren die Bremerhavener ab 19.30 Uhr in Ingolstadt.

Pinguins - Düsseldorfer EG 2:3

Drittel: 0:1, 1:0, 1:1, 0:0, 0:1.

Pinguins: Tor: Franzreb (Teske); Abwehr: Samuelsson, Alber - Jensen, Bruggisser - Eminger, Wirth - Kreutzer; Angriff: Urbas, Jeglic, Verlic - Uher, Friesen, Virtanen - Tyrväinen, Vikingstad, McKenzie - Saakyan, Wejse, Kinder.

DEG: Tor: Haukeland (Hane); Abwehr: Ebner, Zitterbart - Järvinen, Kousa - Geitner, McCrea - Schiemenz; Angriff: Ehl, Svensson, Eder - Gogulla, MacAulay, Harper - Bittner, Barta, Fischbuch - Eham, Blank, Borzecki.

Tore: 0:1 (8:06) Eham (Ebner, Blank), 1:1 (36:34) Vikingstad (Samuelsson, McKenzie), 2:1 (52:55) Samuelsson (Jeglic, Verlic), 2:2 (54:00) Gogulla (Fischbuch, McCrea), 2:3 (65:00) Fischbuch (Penalty).

Strafzeiten: Pinguins: 6 Min - DEG: 6 Min.

Schiedsrichter: Martin Frano, Marc Iwert.

Zuschauer: 4076.

Mareike Scheer

Reporterin

Mareike Scheer ist gebürtige Bremerhavenerin und hat an der Deutschen Sporthochschule in Köln Sportwissenschaften mit Schwerpunkt Medien und Kommunikation studiert. Seit Juli 2019 arbeitet sie in der Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG und ist Expertin für Eishockey und Reitsport.

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