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Werder-Spektakel diesmal ohne Happy End

Für den neutralen Fan hat der SV Werder Bremen viel zu bieten. Auch das Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt bot beste Unterhaltung, allerdings hatten die Anhänger der Grün-Weißen nur bedingt Spaß. Denn Werder verlor mit 3:4.

Frankfurts Tuta (links) und Sebastian Rode (unten) kaufen Werder-Stürmer Niclas Füllkrug in diesem Zweikampf den Schneid ab.

Frankfurts Tuta (links) und Sebastian Rode (unten) kaufen Werder-Stürmer Niclas Füllkrug in diesem Zweikampf den Schneid ab. Foto: Jaspersen/dpa

„Die Jungs wissen genau, was sie auf den Platz bringen müssen, um erfolgreich zu sein“, sagte Clemens Fritz, Werders Leiter Profifußball, vor dem Spiel bei DAZN. Das Wissen allein genügte allerdings nicht. Werder machte zu viele Fehler und kassierte vier Gegentore - insgesamt sind es schon zehn in vier Saisonspielen.

„Wir hatten eine viel zu hohe Fehlerquote, haben es dem Gegner so viel zu leicht gemacht und sind in wahnsinnig viele Umschaltmomente gelaufen“, ärgerte sich Trainer Ole Werner. „Das hat dazu geführt, dass Frankfurt bis zum 4:2 die klar bessere Mannschaft war und verdient gewonnen hat.“

Auch Kapitän Marco Friedl räumte ein: „Wir machen viel zu viele Fehler. Egal, wer es jetzt ist. Wir müssen das abstellen“, sagte der Innenverteidiger. „Wenn man immer drei Tore erzielen muss, dann reicht es irgendwann nicht.“

Mario Götze trifft für Frankfurt

Es waren keine zwei Minuten gespielt, da ließ sich Milos Veljkovic richtig düpieren. Nach einem Ballverlust von Mitchell Weiser vernaschte Frankfurts Randal Kolo Muani ihn an der Torauslinie und bediente Mario Götze, der mit einem Distanzschuss Jiri Pavlenka überwand – 0:1. In den vergangenen drei Partien hatte die Werner-Elf stets stark begonnen, dieses Mal hatte sie alle Mühe, Zugriff auf den Gegner zu bekommen.

Und doch gelang der schnelle Ausgleich. Im Anschluss an eine Ecke traf Anthony Jung (14.). Und Werder blieb am Drücker. Marvin Ducksch führte einen Freistoß aus dem Halbfeld schnell aus, Leonardo Bittencourt war wie schon in Wolfsburg mit dem Kopf zur Stelle – die Partie war gedreht – 2:1 (17.).

Es war mächtig was los im Weserstadion, und es blieb munter. Weil sich Christian Groß einen hanebüchenen Ballverlust erlaubte, tauchte plötzlich Jesper Lindström frei vor Pavlenka auf. Doch der Bremer Keeper rettete. Den nächsten Fehler erlaubte sich Kapitän Friedl mit einem katastrophalen Fehlpass, Daichi Kamada schickte daraufhin Kolo Muani steil: 2:2 (32.). Zeit zum Durchschnaufen gab es auch danach nicht. Nach einem Weiser-Schuss wollte Niclas Füllkrug den Abpraller einköpfen, wurde dabei aber durchaus elfmeterwürdig gestört. Einen Pfiff gab es trotzdem nicht (38.). Im Gegenzug verteidigte die Heimmannschaft abermals blamabel, wieder sah Friedl nicht gut aus.

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Am Ende lupfte Lindström den Ball über Pavlenka hinweg in den Kasten (39.). Fünf Tore und eine turbulente erste Hälfte hatten die Zuschauer erlebt – der viel zitierte Werder-Wahnsinn machte sich bis dato aber vor allem an der horrenden Fehlerkette der Protagonisten fest und gab nicht wirklich Anlass zur Freude.

Auch nach dem Seitenwechsel blieb Werder erschreckend passiv in der Rückwärtsbewegung. Kolo Muani legte auf Djibril Sow ab, der wunderschön per Schlenzer den vierten Frankfurter Treffer erzielte (48.).

Füllkrug trifft spät per Elfmeter

Dieser nächste Rückschlag zeigte spürbar Wirkung, die Bremer waren nun verunsichert. Bis kurz vor dem Ende Marvin Ducksch von Evan Ndicka im Strafraum zu Fall gebracht wurde. Niclas Füllkrug trat zum Elfmeter an und traf zum 3:4 (90.+2). Die Basis für eine erneut packende Schlussphase war gelegt. Fast wäre Frankfurts Tuta noch ein Eigentor unterlaufen (90.+6), doch es reichte nicht mehr zum Remis für Werder. „Das ist das Werder von früher. Spektakel“, sagte Füllkrug. „Heute leider mit dem schlechteren Ende für uns.“

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