Stolpersteine dienen der Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus. In Zeven hat der Künstler Gunter Demnig jetzt an vier Stellen in der Stadt elf weitere Steine mit den Daten der Ermordeten verlegt. Knapp 50 Zevener Bürger verfolgten das Geschehen, musikalisch begleitet von Peter Vardanian (Violine) und Ilia Bilenko am Piano.
Ein Stolperstein in der Straße Meyerhöfen erinnert jetzt an Johanne Rettig. Die als Dienstmagd tätige Frau wurde 1934 in die Pflegeanstalt Lüneburg eingewiesen. Einen „Depressionszustand mit hysterischen Zügen“ attestierten ihr die Ärzte.
Am 9. April 1941 wurde sie in die Heilanstalt Herborn verlegt und am 28. Mai in die Tötungsanstalt Hadamar gebracht, wo sie noch am gleichen Tag umgebracht wurde. Zwischen Januar 1941 und März 1945 wurden dort etwa 14.500 Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen in einer Gaskammer, durch tödliche Injektionen und Medikationen sowie durch vorsätzliches Verhungernlassen ermordet.
Gunter Demnig hatte schon im vergangenen Jahr 14 Stolpersteine an verschiedenen Stellen in das Gehwegpflaster eingelassen. Weitere Aktionen sollen folgen. Gestern wurden zudem Stolpersteine in der Kirchhofsallee, in der Labesstraße und in der Straße Kattrepel verlegt. Mit einer Gedenkfeier im Museum Kloster Zeven endete die Aktion.