„Ich distanziere mich vollkommen von dieser Aktion, so etwas ist nicht angemessen und absolut nicht in Ordnung“, so Alexander von Hammerstein gegenüber der ZZ. Die Proteste sollen sachlich, fair und friedvoll sein, so der Vorsitzende des Landvolkverbandes Bremervörde-Zeven. Man selbst möchte auch nicht in so einer Situation sein und so behandelt werden. Seiner Meinung nach hätten die Landwirte das Gesprächsangebot Habecks annehmen müssen. Der Vizekanzler hatte vorgeschlagen, im kleinen Kreise mit den Bauern auf dem Schiff zu diskutieren. Der wütende Mob lehnte das angeblich ab. „Persönliche Angriffe, Nötigung und Beleidigungen bringen gar nichts in solchen Situationen“, so der Landwirt aus Bockel.
Zu viel Bürokratie in der Landwirtschaft
Er betont, dass sich die Bauern-Proteste nicht allein um Subventionen oder Kürzungen drehen. Es gehe auch um die gesamte Bürokratie. „Alle haben Vorschriften, das ist klar, aber wir haben zu viele davon. Dadurch wird auch die Produktivität verhindert.“ Diverse Gesetze, Verordnungen und der ganze Papierkram stehen guten, neuen Ideen auf den Höfen im Wege. „So macht es keinen Spaß mehr, Landwirt zu sein“, erklärt von Hammerstein. Dass Aktionen am Montag ähnlich wie an der Fähre aus dem Ruder laufen können, glaubt er für „unsere Region“ nicht.
Landwirte halten an Protesten fest
Obwohl die Bundesregierung am Donnerstag ihre Kürzungen im Agrarbereich zurückgenommen hat, werden hiesige Landwirte am Montag zu einer Demofahrt nach Bremen aufbrechen, teilt Mareike Kerouche im Namen des Landvolkverbandes mit. Dort nehmen sie an einer geplanten Großkundgebung teil. „Straßenverkehrsteilnehmer sollten daher am Montag mit einem erheblichen Verkehrsaufkommen an landwirtschaftlichen Maschinen auf den Straßen rechnen und deswegen eventuell mehr Zeit für den Arbeitsweg einplanen“, so Kerouche.