Ein Rabe, ein Tyrannosaurus Rex, ein Sponge-Bob, ein rosa Lollipop-Katzenkopf und eine himmlische Musik: Kinderspielzeug statt 14 Engelein! Ich hab trotzdem Rotz und Wasser geheult bei diesem „Abendsegen“. Dritter Advent, Stadttheater, „Hänsel und Gretel“: Für mich seit Jahren endlich mal wieder live. Und unvergesslich, weil die Tränen auch vor Lachen kullerten. Statt Lebkuchenkinder rosarote Marshmallows, statt Tannen tropischer Regenwald, statt Sandmännchen ein Zottelhase - und die Hexe... Ja, die Hexe, die ist der Clou in dieser vorletzten Vorstellung. Denn die Hexe gibt’s doppelt. Eine männliche, die herrlich aasig-hexig singt. Und eine, die stumm auf der Bühne vom Hutzelweible zur Besen-losen Zauberin mutiert. Der Singende ist für den erkrankten Andrew Irwin eingesprungen. „Anton Kuzenok vom Theater Hagen weiß erst seit heute Morgen von seinem Glück“, kündigt Chefdramaturg Markus Tatzig charmant vorm Vorhang diesen sehr speziellen Abend an, an dem der Gast im schwarzen Anzug am Orchestergraben singt - und wie!“ - und auf der Bühne trotzdem Rosina Leckermaul ihr Unwesen treibt. Denn Regieassistentin Annika Flindt - sie kennt ja jede Handbewegung aus dem Effeff - wirft sich mit komödiantischer Lust in diese Charakterrolle. Beide zusammen - ein Dreamteam. Zu Recht gab‘s am Ende für Hänsel und Gretel und das Hexendoppelpack Jubel und Bravos. Ich hab‘ diese Ein-Stimmung auf Weihnachten genossen wie ein Kind. Wie schön, dass es nicht ausfiel - Merci!
Susanne Schwan
Reporterin
Die gebürtige Düsseldorferin studierte an der Musikhochschule und war 12 Jahre Theaterschauspielerin. Nach Rundfunk-Ausbildung und Volontariat bei der NORDSEE-ZEITUNG ab 1999 leidenschaftliche Menschen- und Geschichtensammlerin. Nebenbei noch Auftritte mit Literaturprogrammen.
Der ZZ-Newsletter
Vielen Dank! Wir haben Ihnen eine Mail geschickt.
Bitte bestätigen Sie durch einen Klick auf den Link in der E-Mail Ihre E-Mail-Adresse, um die Registrierung zum Newsletter abzuschließen. Prüfen Sie ggf. auch Ihren Spam-Ordner.
PASSEND ZUM ARTIKEL