Moin

Von wegen Schall und Rauch: Wie Nachnamen das Leben prägen

Gehören Sie zu den Menschen, die ihren Nachnamen bei jedem Treffen buchstabieren oder erklären dürfen? Dann spreche ich Ihnen aus der Seele.

Porträt

Es war mal wieder so weit. Eine weitere Verzerrung meines Nachnamens traf mich unvermittelt. Diesmal lag es nicht an meinem Gegenüber, sondern an der Transkription des Anrufbeantworters. In der Redaktion der Kreiszeitung läuft es nämlich so, dass bei einem Anruf, den ich nicht entgegennehmen kann, der Anrufbeantworter anspringt. Der Anrufer spricht seine Nachricht auf Band und ich bekomme die verschriftlichte Nachricht als Mail zugeschickt.

Das las sich in diesem Fall folgendermaßen: „Hallo Frau Grabenhälfte, Sie hatten angerufen, weil sie etwas über XY wissen möchten. Ich bin jetzt im Büro erreichbar. Tschüss, also Telefon 04731XXX. Quatsch -000XX, danke.“

In Bezug auf meinen Nachnamen bin ich einiges gewöhnt. Manche finden ihn ganz wunderbar, andere lachen sich scheckig. In meiner Schulzeit haben Klassenkameraden einmal meinen Ranzen mit Granat gefüllt. Heute würde das unter Mobbing laufen. Ich fand es damals auch nicht witzig.

Der Name Krabbenhoeft leitet sich, soweit meine kleine Recherche, von Krabben-Gehöft ab. Er verweist, wie früher üblich, auf den Beruf der Familie - Müller, Meier, Maler. Die Krabbenhoefts waren Krabbenfischer und lebten logischerweise am Meer.

Krabbenhoeft ist ursprünglich der Nachname meiner Großeltern väterlicherseits. Mein Vater kam aus Berlin. Dort gibt es nun den berühmt-berüchtigten Fashion-Guru, den 78-jährigen Günther Krabbenhöft. Wohlgemerkt mit „ö“. Ich bin nicht mit ihm verwandt, wurde aber vor Jahren von einer Stiftung kontaktiert, die ihm einen Preis verleihen wollte. Einige Jahre später war der Name Krabbenhöft in der Hauptstadt bekannt, denn Günther tanzte sich top gestylt durch die angesagtesten Techno-Clubs. Irgendwas läuft da verkehrt, denke ich manchmal.

Sabrina Krabbenhoeft

Redakteurin

Sabrina Krabbenhoeft, Jahrgang 1973, studierte Freie Kunst in den Niederlanden, bevor es sie nach Berlin zog. Eine Ausbildung zur Körpertherapeutin folgte. 2019 kehrte sie zurück in den Norden. Ihre Hobbies, Reisen und Schreiben, ließen sie 2022 bei der Nordsee-Zeitung anheuern.

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