„Die konsumreichste Zeit des Jahres wird auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen“, sagt Verdi-Sekretärin Sandra Schmidt. Deshalb hat die Gewerkschaft zum Streik aufgerufen. Amazon weigere sich nach wie vor, die Tarifverträge des Einzel- und Versandhandels Niedersachsen anzuerkennen, erklärte der Verdi-Landesbezirk Niedersachsen-Bremen.
In Winsen hat der Streik am Donnerstagmorgen mit der Frühschicht um 5.45 Uhr begonnen. In Achim werde von Donnerstagnacht bis zum Ende der Spätschicht am Freitag gestreikt, hieß es.
Keine Einschränkungen für die Kunden
Amazon reagiert gelassen auf den Streik. Der Großkonzern geht davon aus, dass sie die Kunden weiterhin beliefern können. Nur wenige der 20 Logistikzentren in Deutschland sind von dem Streik betroffen. Demnach halten die übrigen Mitarbeiter den Auslieferungsbetrieb am laufen.
Auch den Grund für den Streik kann der Konzern nicht nachvollziehen: „Der umgerechnete Einstiegslohn liegt je nach Standort bei 13.00 Euro brutto pro Stunde aufwärts, inklusive Bonuszahlungen. Nach zwei Jahren Betriebszugehörigkeit liegt der Lohn im Durchschnitt bei über 35.000 Euro brutto pro Jahr.“
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