Sie hat ein Buch über den Orgelbauer Arp Schnitger geschrieben, in „Deutschenkind - Kind des Krieges, Opfer des Friedens“ die lange tabuisierte Geschichte der Kinder deutscher Soldaten und Norwegerinnen aufgearbeitet und die Freiheitskämpferin Tjede Peckes zur Protagonistin einer fiktiven Frauenbiografie gemacht: Dr. Felicitas Gottschalk. Dabei verknüpfte die Autorin immer wieder (Regional-)Geschichte und Religion mit persönlichen, teils erdachten Schicksalen.
Bildung war ihr ein großes Anliegen
Felicitas Gottschalk hat ein engagiertes Leben gelebt. Bildung war der Lehrerin und Erwachsenenpädagogin dabei immer ein großes Anliegen. Mit 40 war sie noch einmal zur Studentin und später zur Doktorandin geworden.
Zu Hause war Dr. Felicitas Gottschalk mit ihrem Mann Dietrich Diederichs-Gottschalk zunächst in Sandstedt und seit mehr als 25 Jahren in Padingbüttel - hinter dem Seedeich auf der Wurt, auf der einst der Oberdeichgräfe Eibe Siade Johans gelebt hatte. Da lag es für sie nahe, sich mit ihrem berühmten historischen „Nachbarn“ auseinanderzusetzen, der sich rund um den Deichschutz und die große Weihnachtsflut an der Nordseeküste im Jahre 1717 Ruhm erworben hatte.
Nach historischen Büchern mit Recherchen über das Altern begonnen
Nach mehreren historischen Büchern begann sie vor einigen Jahren, über das Altern zu recherchieren. Gottschalk wusste aus vielen Gesprächen, dass nicht alle so viel Optimismus und Lebensfreude in den Ruhestand hinübertragen wie sie selbst.
Zum Thema Altersdepression sagte sie einmal im Gespräch mit der NZ: „Da gegenzusteuern erfordert Mut und Arbeit. Ich muss sehen, dass ich mir einen Interessen-, Freundes- und Bekanntenkreis erhalte, dass ich kulturelle Angebote wahrnehme.“ Das Landleben, das sie selbst gewählt hatte, war für sie nie ein Hindernis. Man müsse Angebote wie das Anrufsammeltaxi nur wahrnehmen „Wir haben keine matschigen Marschwege mehr, es gibt Straßen. Ich muss den Mut haben, mich auf den Weg zu machen und zu sagen: Ich bin eine interessante Person“, betonte sie einmal im Zusammenhang mit einem Mut-Mach-Vortrag, dem sie augenzwinkernd den Titel „Altern ist nichts für Feiglinge“ gegeben hatte.
Am vergangenen Sonntag ist die Mutter zweier erwachsener Kinder im Alter von 79 Jahren gestorben.