Als ich nach der Arbeit zu Hause ankam, stellte ich fest, dass mein Handy fehlte. Ich schüttelte den Inhalt meiner Tasche auf dem Boden aus. Nein, auch da war es nicht.
Wie sich jeder denken kann, war damit der Katastrophenzustand ausgebrochen. Aus Mangel an Möglichkeiten zu kommunizieren, schrieb ich Mails. Ich erklärte allen, die es an diesem Abend interessieren könnte, warum ich mich nicht melden würde.
Ich war abends eingeladen und hatte nicht viel Zeit, mir weitere Gedanken zu machen. Zwischen Wein und Knabberzeug erwähnte ich das verlorene Handy. Sofort griff jeder in seine Tasche, um sich zu vergewissern, dass das eigene Smartphone noch vorhanden war.
Es folgten Erste-Hilfe-Versuche. Die App „Wo ist?“ zum Auffinden vermisster Geräte hatte ich installiert. Dass die nur funktioniert, wenn sie mit einem anderen Gerät verbunden ist, war mir entgangen. Und nachdem ich erfahren hatte, dass meine Freundin einmal ihren Freund damit „ausspioniert“ hatte, beschloss ich, diese Verknüpfung niemals nachzuholen.
Ich kippte Rotwein in mich hinein und fantasierte von neuen Modellen, die ich mir würde zulegen müssen. Bevor ich nach Hause trabte, lieh ich mir einen Wecker für den kommenden Morgen. Ich wagte noch einen Blick vom Laptop in meine Mailbox. Dort fand ich eine Nachricht von meinen Kollegen im Büro: Mein Handy sei dort. Der Alarm klingele ständig und nerve den Rest der Belegschaft…