„Ich hatte zitternde Finger, sonst nichts, ich dachte, vielleicht hab ich zu wenig getrunken an dem Tag.“ Fast zwei Jahre nach diesem Abend ist Berbel Häseker froh, ihrer inneren Stimme seinerzeit gefolgt zu sein. „Ich hab den Notarzt gerufen.“ 45 Berufsjahre als Krankenschwester haben die Bremerhavenerin hellhörig gemacht.
Zwölf Stunden, nachdem die 67-Jährige auf der „Stroke Unit“, der Schlaganfall-Klinik am Klinikum Reinkenheide, eingewiesen wird, treten auch die typischen Symptome bei ihr auf. Vier Wochen ist sie im Krankenhaus, zwölf Wochen in der Reha. Danach beginnt der schwere Kampf zurück in ein möglichst selbstbestimmtes Leben. „Ich habe mich Schritt für Schritt, Tag für Tag hochgearbeitet“, erzählt sie. Vor allem immer wieder den Willen aufzubringen, durchzuhalten und an Verbesserungen fest zu glauben, hat sie alle Energie gekostet. „Was oft behauptet wird, ist ja falsch: ‚Was du im ersten Jahr danach nicht schaffst, kommt nie wieder‘. Doch. Aber manchmal dauert es eben lange.“
Viele offene Fragen und viel Wut als Motor für den Willen zum Durchhalten
Wütend machte sie die Erfahrung, mit vielen Fragen allein zu sein. „Es gab keine Selbsthilfegruppe mehr in der Stadt, keine Anlaufstelle.“ Konsequenz: Häseker absolviert online eine Fortbildung bei der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe - zur „Schlaganfall-Helferin“.
Richtet eine Facebookgruppe ein: „Schlaganfall und Hoffnung“.
Sechs Kapitel auf 176 Seiten, teils bebildert, und einem Schlusskapitel mit pragmatischen Tipps und Anlaufstellen. Für 17,90 Euro ist es im Buchhandel erhältlich, „oder bei mir direkt“, sagt die Autorin.
Die sich sehr freut, durch ihre digitalen Netzwerke nun eine Einladung nach Leipzig erhalten zu haben: „Ende April darf ich das Buch auf der Buchmesse vorstellen.“ Schon früher, am Dienstag, 14. März, liest Berbel Häeker daraus im Seniorentreffpunkt Atbürgerhaus Lehe, Wülbernstraße, vor. „Ich würde mich unglaublich freuen, wenn daraus weitere Einladungen entstünden.“ Kontakt: 0151/61621632. Und per Mail an: berbel-haeseker@web.de.