Im Hafenausschuss der Bürgerschaft stellten sich am Mittwoch Hafensenatorin Claudia Schilling (SPD) und Bremenports-Chef Robert Howe diesen Fragen.
Hauke Hilz (FDP) ist verärgert, weil durch die Havarie jetzt der Politik und der Verwaltung insgesamt Versagen in den Medien und sozialen Netzwerken vorgeworfen wird. Dazu komme ein desolates Bild, dass in der ganzen Welt durch die Havarie von Bremerhaven gezeichnet wurde. „Wieso wurde der Turm nicht früher abgebaut, um Druck von der Mole zu nehmen?“, fragte Hilz.
Jörg Zager (SPD) und Thorsten Raschen CDU)) schlugen in die gleiche Kerbe. „Es ist schön, dass sie nach der Havarie schnell handelten. Aber es wäre besser, vorher zu handeln“, sagte Raschen.
Howe: Der Turm wurde ständig überprüft
„Nachher ist man immer schlauer“, sagte Howe. Der Turm sei ständig überprüft worden. Entscheidendes Kriterium sei dabei, ob es im Bauwerk erste Bewegungen gibt. „Da hatten wir keine Erkenntnisse. Sollen wir dann dennoch zurückbauen?“ Da müsse man jetzt mit dem Ressort für die Zukunft prüfen, ob auch ohne klare Erkenntnisse 90 Jahre alte Bauwerke zurückgebaut werden sollen.
Die Columbuskaje habe seit 20 Jahren einen ähnlich schlechten Zustand wie die Nordmole. „Sie hat bislang aber gehalten. Hätten wir sie vor 20 Jahren sperren sollen?“, fragte er.
Mit den Kollegen aus den anderen Häfen will Howe nun diskutieren, ob es andere Überprüfungsmöglichkeiten geben könnte für die Kajenbauwerke.
Weil der Molenturm früher mit einer Spundwand umgeben worden war, konnte der Zustand der Tragbohlen unter dem Bauwerk nicht kontrolliert werden.