Seenotretter, das Ausflugsschiff „Geestemünde“ und die Wasserschutzpolizei Bremen brachten die 35 Passagiere in Sicherheit. Im Einsatz war unter anderem der Seenotrettungskreuzer „Hermann Rudolf Meyer“ der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS).
Die zehn Besatzungsmitglieder blieben an Bord. Später kam der Havarist eigenständig wieder frei. Er lief unter Sicherungsbegleitung des Seenotrettungskreuzers und eines Schiffes des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA) Weser-Jade-Nordsee nach Bremerhaven.
Höhe des Schadens steht noch nicht fest
Im Laufe des Freitags suchen Taucher nach dem Leck unter Wasser. Dann soll heute Nachmittag ein Lecksegel angebracht werden, ein Stück starkes Segeltuch, das von außen vor das Leck gesetzt wird. Aus Sicherheitsgründen wird ebenfalls eine Ölsperre gesetzt - Auflagen, die nun erfüllt werden müssen, berichtet Birgit Hauptmann, Verein-Geschäftsführerin der Hanse-Koggewerft. „Wir hoffen natürlich, dass der Schaden nicht ganz so schlimm ist“, sagt Hauptmann. Ende kommender Woche soll die „Ubena von Bremen“ dann im Dock der Bredo Werft untersucht werden. Erst dann wisse man genaueres zur Schadenshöhe. Zur Unglücksursache hat die Wasserschutzpolizei Wilhelmshaven, die ebenfalls mit einem Küstenboot vor Ort gewesen war, Ermittlungen aufgenommen.
Was war gestern Abend passiert?
Der Kapitän der „Ubena von Bremen“ rief gegen 18.15 Uhr die Rettungsleitstelle: Bei ablaufendem Wasser war sein Schiff auf einem Steindamm fest gekommen. Sofort alarmierte die Rettungsleitstelle See die Seenotretter der Station Bremerhaven. Diese nahmen mit der „Hermann Rudolf Meyer“ Kurs auf den Havaristen.
Die „Ubena von Bremen“ befand sich bei Buhne 16 etwas außerhalb des Fahrwassers „Neue Weser“ ungefähr in Höhe Wremen und des Wurster Arms.
„Ubena von Bremen“ bekommt Schlagseite
Der Hansekoggen-Nachbau bekam Schlagseite. Mit dem Tocherboot des Seenotretztungskreuzers und einem Schlauchboot der Wasserschutzpolizei wurden die Passagiere sicherheitshalber von Bord geholt. Die „Hermann Rudolf Meyer“ nahm 22 und das Fahrgastschiff „Geestemünde“ 13 Passagiere an Bord. Alle waren bis auf einen kleinen Schrecken wohlauf. Die beiden Schiffe brachten die Menschen nach Bremerhaven.
Wassereinbruch an Bord
In der Zwischenzeit verschärfte sich die Lage auf der „Ubena von Bremen“: Der Kapitän meldete leichten Wassereinbruch. Die auf dem Koggennachbau verbliebenen Besatzungsmitglieder bekämpften ihn zunächst mit Bordmitteln. Bald darauf benötigten sie allerdings leistungsstärkere Tauchpumpen der Seenotretter und des mittlerweile ebenfalls am Unglücksort befindlichen Tonnenlegers „Nordergründe“
Bei auflaufendem Wasser kam der Koggennachbau gegen 23.15 Uhr aus eigener Kraft wieder frei. Unter Sicherungsbegleitung des Seenotrettungskreuzer und der „Nordergründe“ lief die „Ubena von Bremen“ selbstständig nach Bremerhaven in den Labradorhafen. Während der gesamten Rückfahrt drang weiterhin etwas Wasser in den Havaristen ein. Mit den an Bord befindlichen Pumpen konnte der Wassereinbruch allerdings unter Kontrolle gehalten werden.