Nordenham

Warum Entfernung letztendlich relativ ist

Ob etwas weit entfernt oder ganz nah ist, liegt oft im Auge des Betrachters. Hierzu zwei anschauliche Beispiele aus den vergangenen Tagen.

Warum Entfernung letztendlich relativ ist

Ob etwas weit entfernt oder ganz nah ist, liegt oft im Auge des Betrachters. Als ich Anfang dieser Woche zum Haareschneiden war, erzählte mir die Friseurin, dass ihr Lebensgefährte Fernfahrer sei und täglich mehrfach zwischen den skandinavischen Ländern und Deutschland pendele. Für ihn offenbar ganz normal, doch für mich wäre das unglaublich viel Fahrerei, die mich auf Dauer ganz schön stressen würde. Alle paar Jahre besuche ich meinen Bruder im schwedischen Göteborg - das deckt meinen Bedarf an langen Autotouren inklusive Fährfahrt vollkommen.

Kein Problem mit Roadtrips scheinen auch die Kanadier zu haben. Mein Großcousin, der in Edmonton wohnt, wies mich vor ein paar Tagen via Facebook auf ein tatsächlich sehr interessantes Konzert in Deutschland hin. Marc Martel, der Queen-Frontmann Freddie Mercury extrem gut imitieren kann, tritt im Herbst „bei mir in der Nähe“ auf - in Trier.

Fünfeinhalb Stunden pausenlose Autofahrt hin, fünfeinhalb Stunden zurück - und das für ein Konzert an einem Werktag-Abend, das vermutlich zwei, zweieinhalb Stunden dauern wird - klingt aus meiner Sicht wenig verlockend. Marc Martel mag nah dran sein am Original, doch für mich sind seine Konzerte viel zu weit weg.

Timo Kühnemuth

Reporter

Timo Kühnemuth ist gebürtiger Ostfriese. Nach dem Magisterstudium in Oldenburg hat er bei der KREISZEITUNG WESERMARSCH volontiert. Von 2006 bis 2010 arbeitete er bei Zeitungen in Buxtehude und Delmenhorst. Seit April 2010 ist er wieder für die Kreiszeitung Wesermarsch im Einsatz.

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