Trotz der zunehmenden Diskussion um den 48-Jährigen beginnt der Fußball-Zweitligist die Rückrunde mit dem zuletzt stark in die Kritik geratenen Coach. Das ist eines der Ergebnisse der von Sportvorstand Jonas Boldt und Sportdirektor Claus Costa vorgenommenen Analyse.
Dabei ist die Kritik an Walter berechtigt: Mit dem allseits gelobten besten Kader der 2. Liga steht der HSV nach der Hinrunde nur auf dem Relegationsplatz, mit viel Luft nach oben. Es fehlen vor allem die Punkte in den Auswärtsspielen. In Elversberg hat der HSV Mitte September 1:2 verloren. Kann passieren. Doch die richtigen Schlussfolgerungen wurden daraus nicht gezogen, auch in Osnabrück setzte es eine bittere Niederlage.
Weiterentwicklung war nicht zu sehen
Die erwünschte Weiterentwicklung war bis zuletzt nicht zu sehen, gegen Braunschweig, Paderborn und Kiel gab es ganz schwache Halbzeiten, auch in Nürnberg war es ein glücklicher Sieg. Eigentlich sprach vieles gegen eine Weiterbeschäftigung des Trainers, der seinen risikobehafteten offensiven Spielstil konsequent durchzieht und sich mit seinem teilweise überheblichen Auftreten („Ich schaue nie 2. Liga“) viele Sympathien verscherzt. Andererseits ist Tim Walter wegen seiner offenen Art bei seinen Spielen hochgeschätzt.
Walter muss die Taktik flexibler gestalten
Eine Weiterbeschäftigung ergibt nur Sinn, wenn Walter bereit ist, seine Taktik flexibler zu gestalten und sein System auch nach seinen Spielern zu gestalten.
Insofern steht Tim Walter zum Jahresbeginn auf dem Prüfstand. In Schalke zum Rückrundenauftakt und dann gegen den KSC im Volkspark geht es mehr als nur um die Punkte. Steffen Baumgart stand bereits vor Tim Walter auf der Wunschliste von Jonas Boldt.