Seit mehr als 50 Millionen Jahren bevölkern die wendigen Insektenjäger die Erde. In den letzten Jahrzehnten ist ihr Bestand allerdings dramatisch eingebrochen.
Folgen der intensiven Land- und Forstwirtschaft. Der Einsatz von Pestiziden und das daraus resultierende Insektensterben begrenzen die Nahrung. Aber auch die Modernisierung von Fassaden und Dächern sorgt für das Schwinden von Lebensräumen. Die kleinen Flieger geraten in Wohnungsnot. Drei der 25 in Deutschland vorkommenden Arten sind akut vom Aussterben bedroht, vier gelten als stark gefährdet und drei weitere als gefährdet. Deshalb sind sämtliche Fledermausarten streng geschützt.
Wohnräume werden zur Fledermausfalle
Besonders im Spätsommer kann es schon mal passieren, dass sich eine Fledermaus durch gekippte Fenster in die Wohnung verirrt. Im August beginnen nämlich die kleinen Fledermausjungen, ihre Umwelt zu erkunden. Neben Streuobstwiesen, Gewässern und Wäldern suchen sie auch gerne insektenreiche Gärten nach Nahrung ab. Gekippte Fenster werden dann nicht selten mit ihrem eigentlichen Quartier verwechselt.
In einem solchen Fall gibt es keinen Grund zur Panik. Alle einheimischen Fledermausarten sind für den Menschen ungefährlich. Dennoch sollte den Tieren schnell wieder der Weg in die Freiheit ermöglicht werden, denn länger anhaltendes Flattern lockt weitere Tiere an. Außerdem finden Fledermäuse, einmal in der Wohnung angekommen, nicht mehr allein wieder heraus.
Also: Licht aus, Fenster und Türen weit öffnen. Sind die Tiere wieder herausgeflogen, sollte trotzdem noch einmal hinter Vorhängen, Schränken, in engen Spalten und Vasen nach weiteren Ausreißern gesucht werden.
Wollen die Fledermäuse nicht von selbst wieder aus der Wohnung, können sie mit Handschuhen vorsichtig in einen Karton mit Luftlöchern gesetzt werden. Sind sie unverletzt, sollten sie bei Dunkelheit an einem katzensicheren Ort ausgesetzt werden.
Einladung zur Batnight vom 26. auf den 27. August
Fragen und Anliegen werden Interessierte am NABU-Fledermaustelefon unter 030/284984-5000 los. Wie jedes Jahr soll auch die diesjährige internationale Fledermausnacht auf die Bedrohung von Fledermäusen aufmerksam machen. In der Nacht vom 26. auf den 27. August kann man den nächtlichen Himmelsstürmern auf den unterschiedlichsten Veranstaltungen in ganz Niedersachsen näherkommen. Zahlreiche Fledermausfeste, Vorträge, Wanderungen und Exkursionen vermitteln Groß und Klein wie Fledermäusen geholfen werden kann. Gleichzeitig können Fledermäuse in ihrer natürlichen Umgebung erlebt und bestaunt werden.