Zeven

Wenn der Azubi und der Chef immer öfter einander nicht finden

Die Agentur für Arbeit Stade zieht nach den ersten sechs Monaten des Berufsberatungsjahres eine Zwischenbilanz zur Situation auf dem regionalen Ausbildungsmarkt. Noch gibt es viel Auswahl für junge Menschen in der Region.

In der Anlagenmechatronik gibt es noch viele freie Ausbildungsplätze.

In der Anlagenmechatronik gibt es noch viele freie Ausbildungsplätze. Foto: Pleul/dpa

Zurzeit sind immer noch 1.404 junge Frauen und Männer auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle. Gleichzeitig sind noch 2.027 Ausbildungsplätze im Bezirk unbesetzt. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl von Bewerber um 1,1 Prozent gestiegen, während die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen um 3,8 Prozent sank. „Der regionale Ausbildungsmarkt entwickelt sich immer mehr in Richtung eines Bewerbermarktes. Für Unternehmen wird es zunehmend schwieriger, Auszubildende zu finden, während sich die Perspektiven für Jugendliche verbessert haben“, bilanziert Dagmar Froelich, Chefin der Stader Agentur für Arbeit.

„Das duale Ausbildungssystem leidet seit Jahren unter der Konkurrenz akademischer Bildungswege und sinkenden Zahlen bei den Schulabsolventen. Gleichzeitig gibt es eine zu große Zahl von Bewerbern und Bewerberinnen, denen der Übergang von der Schule in die Ausbildung nicht sofort gelingt. Hier darf keiner verloren gehen, jeder wird gebraucht, um künftig den Fachkräftenachwuchs sicherzustellen“, betont Froelich.

„Für alle Abgangsschülerinnen und -schüler 2023 hat der Countdown bereits begonnen. Es wird höchste Zeit, sich um die Zukunft zu kümmern und zu entscheiden, wie es nach der Schule weitergehen soll. Die Chancen, zu Hause in der Region ein passendes Angebot zu finden, sind gut.

Arbeitgeber und Auszubildende finden nicht zueinander

Den Unternehmen rate ich, den Jugendlichen vermehrt Praktika anzubieten und die Auszubildenden rechtzeitig an den Betrieb zu binden. Jugendliche haben heute die große Auswahl an Lehrstellen und sagen nicht selten bei mehreren Unternehmen zu. Da heißt es, mit individuellen Ausbildungsangeboten punkten.“

Die Top Ten der freien Ausbildungsstellen sind: Einzelhandelskaufmann, Verkäufer, Anlagenmechatroniker, Lagerlogistiker, Bürokaufmann, Kfz-Mechatroniker, Elektroniker, Zahnmedizinischer Fachangestellter, Groß- und Außenhandelskaufmann. Die Top Ten der Berufswünsche sind: Bürokaufmann, Kfz-Mechatroniker, Einzelhandelskaufmann, Verkäufer, Medizinischer Fachangestellter, Systeminformatiker, Tischler, Automobilkaufmann, Bankkaufmann, Entwicklungsinformatiker.

Der schnelle Draht für Jugendliche zur Berufsberatung: 0800/4555500. Der Arbeitgeberservice ist zu erreichen unter 0800/4555520. (wil)

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