So langsam fängt es an zu kribbeln. Das kommt vor, wenn ich mich auf ein besonders schönes Ereignis freue. Das steht am 21. Juni an. Sommeranfang. Doch der ist nicht der eigentliche Anlass zur Freude. Vielmehr ist das der lang ersehnte Besuch eines mir am Herzen liegenden Amerikaners. Der kommt nach sieben langen Jahren endlich wieder nach Deutschland. Nun, er ist nicht mehr der Jüngste. Und womöglich zum letzten Mal hierzulande unterwegs.
Also mache ich mich auf, um ihn zu besuchen. Mehrfach. Nicht, dass er mich kennen würde. Schließlich bin ich nicht allein bei ihm zu Gast. Es sind Zehntausende. Und das überall, wo er auftaucht. In Deutschland, in Europa, im Grunde weltweit. Ich kenne Menschen, die ihm nachreisen. Sie erleben ihn in New York, in Barcelona, in Rom oder um die Ecke in Hamburg.
Und ja, wir müssen bezahlen, um ihn zu sehen und zu hören. Das geht seit Jahrzehnten so. Das erste Treffen 1988, eine Begegnung zum Niederknien. Unvergessen. Liebe auf den ersten Blick nennt man das wohl. Also auf seine Kunst bezogen. Und auf die unbändige Energie, die er seit Ewigkeiten versprüht. „Wir geben keine Abschiedstournee. Wir treten irgendwann einfach nicht mehr auf“, hat er mal gesagt. Ich fürchte, bald ist es soweit.
Nun denn. Noch bereichert er das Leben so vieler Menschen rund um den Erdball. Da kann man nur den Hut ziehen und dankbar sein. Und wieder einmal bewahrheitet sich der Volksmund, dass Vorfreude doch die schönste Freude ist. Oder wie ist das Kribbeln sonst zu erklären?