Eigentlich kennt man sie von den großen Bühnen dieser Welt, oft in glamourösem Umfeld. Dabei stammen sie aus einfachen Verhältnissen. Und manche vergessen nicht, woher sie kommen und wem sie im Grunde alles zu verdanken haben, wenn sie längst zu schwerreichen Superstars aufgestiegen sind.
Zwei besonders berührende Beispiele gehen mir nicht aus dem Kopf. Eines, als eine amerikanische Musik-Ikone den Tod der 98-jährigen Mutter bekannt gibt und dazu ein Video postet. Dieses zeigt die betagte Dame mit ihrem berühmten Sohn, wie sie daheim auf der Veranda zu Glenn Millers „In the mood“ ebenso warmherzig wie behutsam zusammen tanzen. Jene Frau, die ihm einst die erste Gitarre geschenkt hat.
Das andere Beispiel ist in einem gewaltigen Bildband zu sehen, in dem der Fotograf Anton Corbijn die von ihm dokumentierte Historie der irischen Rockband U2 festhält. So weit, so normal. Doch mittendrin befindet sich ein Motiv mit unfassbarem Charme. Denn nicht die vier weltbekannten Musiker, sondern deren Väter sind darauf zu sehen – an den Instrumenten ihrer Söhne. Jene Männer, die einst die jeweils gleiche Summe zusammenlegten, damit sich ihr Nachwuchs den Traum vom Musikmachen erfüllen und Instrumente kaufen kann.
Ein Bild, das familiären und freundschaftlichen Zusammenhalt zugleich ausdrückt, wie ich es nie zuvor oder danach wahrgenommen habe. Keine billige Effekthascherei. Die Band gibt es seit mehr als 40 Jahren – in Originalbesetzung. Wer sonst hat das geschafft in der Branche?