Auf den Drahtesel, fertig, los: Mein Mann und ich haben uns beim Stadtradeln angemeldet. Für alle, die nicht wissen, was das genau ist, sei es hier noch einmal kurz erklärt: Es handelt sich um eine Aktion fürs Klima, die möglichst viele Menschen dazu verlocken soll, das Auto stehen zu lassen und sich stattdessen aufs Fahrrad zu schwingen. Tolle Idee, dachte ich mir, und das bisschen Radeln kann ja so schwierig nicht sein. Ich habe allerdings zwei Dinge völlig falsch eingeschätzt: meine körperliche Verfassung und den Ehrgeiz meines Mannes. Gleich am ersten Tag der dreiwöchigen Aktion scheuchte er mich am frühen Morgen auf eine 20 Kilometer lange Radtour - ohne Elektro-Motor wohlbemerkt. Die ersten Kilometer waren ja noch ganz nett, aber spätestens bei Kilometer 12 - Gegenwind und Insekten im Gesicht - war ich kurz davor, das Stahlross ins Gebüsch zu werfen. Ich weiß gar nicht, was lauter gequietscht hat: mein altes Fahrrad oder meine Gelenke.